E-Mail für Dich – Online im Flugzeug

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Lufthansa FlyNet, Interkont, A330, Business Class Foto: Bildarchiv Lufthansa/© Photographer: Wunderman

Überall Online gehen zu können, gehört mittlerweile zum täglichen Leben. Ohne diesen Service will fast niemand mehr sein, und man kann sich kaum noch an die Zeit ohne Mobiltelefon, Smartphone, Laptop oder Tablet-PC erinnern. Eine der letzten internetfreien Zonen war bis vor Kurzem das Flugzeug. Die Ansage: „Schalten Sie bitte zum Start ihre Mobiltelefon und elektronischen Geräte aus“ ist jedem Vielflieger wohl bekannt. Mittlerweile bieten aber immer Fluggesellschaften ihren Gästen an Bord, sobald die Reiseflughöhe erreicht ist, die Möglichkeit des Internetzugangs an. So hat die Erreichbarkeit per E-Mail besonders für Geschäftsreisende einen hohen Stellenwert, gerade auf Langstreckenflügen Aber auch viele Privatreisende nutzen gerne den Service, wenn er im Flieger angeboten wird.

„FlyNet“ heißt die Informationsfreiheit über den Wolken beispielsweise bei der Deutschen Lufthansa. Diese bietet Internet an Bord in Zusammenarbeit mit Panasonic Avionics Corporation und der Deutsche Telekom an. So haben die Fluggäste über einen schnellen Hochleistungshotspot mit ihrem Laptop, Tablet-PC oder Smartphone per WLAN Zugang zum Internet. Dank der hohen Bandbreite können auch E-Mails mit Dateianhang ohne Zeitverzögerung versendet und empfangen werden. Geschäftsreisende haben zudem die Möglichkeit, auf das Virtual Private Network (VPN) ihres Unternehmens zuzugreifen. Schon bald soll zusätzlich auch die Datenkommunikation an Bord nach den Mobiltelefonstandards GSM und GPRS möglich sein.

Vorreiter in Sachen Internetnutzung sind die USA und Kanada. Hier ist die WLAN- Nutzung zumindest bei inländischen Flügen seit Jahren Standard. Zu den Fluggesellschaften, die derzeit WLAN-Dienste anbieten, gehören neben der Deutschen Lufthansa, unter anderen: Emirates, Etihad, Oman Air, British Airways, Singapore Airlines, Thai Airways (in Vorbereitung), United Airlines (im Test, voraussichtlich 2013), Delta Air Lines (Anfang 2013), KLM und Air France (Anfang 2013) sowie die Low Cost Airline Norwegian. Die Verfügbarkeit ist dabei teilweise auf bestimmte Maschinen und Strecken beschränkt.

Lufthansa Flynet Foto: Bildarchiv Lufthansa / Ingrid Friedl

Und so einfach geht es mit Lufthansa Flynet: In der gesamten Flugzeugkabine kann sich jeder Fluggast, völlig unabhängig von der Reiseklasse, mit jedem WLANfähigen Gerät, wie an einem öffentlichen Hotspot, einloggen. Über den Browser erfolgt eine automatische Weiterleitung auf das kostenlose Lufthansa FlyNet-Portal. Hier gibt es ständig aktualisierten Nachrichten aus Wirtschaft, Politik, Sport und Unterhaltung. Für die Nutzung des Internets bestehen dann unterschiedliche Zahlungsoptionen. Das Entgelt kann per Kreditkarte, durch Einlösen von Prämienmeilen oder über einen bestehenden Vertrag mit der Deutschen Telekom oder einen angeschlossenen Roaming-Partner entrichtet werden. So kostet die einstündige Pauschale 10,95 Euro, eine 24- Stunden-Flatrate ist für 19,95 Euro erhältlich.

Im Rahmen eines Pilotprojektes wurde jetzt auch der live TV Kanal „Sport24“ eingebunden. Eingespeist wird das live Signal vom Satelliten über das FlyNet System an Bord. Dadurch konnten Passagiere zum Beispiel die Fußball Europameisterschaft in Echtzeit über den am Sitz verfügbaren Monitor verfolgen. Voraussichtlich ab August wird das Angebot auch über WLAN auf den Passagier eigenen Endgeräten zur Verfügung stehen.

Aktuell sind bereits 64 Langstreckenflugzeuge mit Lufthansa FlyNet ausgestattet. Sie bietet damit die größte Langstreckenflotte mit Internet an Bord. Angeboten wird das Internet an Bord derzeit auf zahlreichen Nordatlantik-Flügen sowie Flügen in den Nahen Osten und nach Südamerika. Seit kurzem steht der Service außerdem auf immer mehr Langstreckenflügen in die GUS-Staaten, nach Japan und Korea zur Verfügung.

Ablehnend ist hingegen die Meinung der Fluggäste zum Thema Telefonieren an Bord: „Eine Umfrage hat ergeben, dass die klassische Telefonie von der überwiegenden Zahl der Fluggäste nicht erwünscht ist“, sagt Michael Lamberty, Lufthansa-Pressesprecher. Gleiches gilt auch für die amerikanische United Airlines, so Sprecher Werner Claasen. Und so wird es wohl Telefonie mit Mobiltelefonen auch weiterhin, zumindest an Bord von Lufthansa- und United-Flugzeugen, nicht geben. So kann man an Bord jedenfalls weiterhin in Ruhe schlafen, ohne durch Klingeltöne hochgeschreckt zu werden oder intimen Details fremder Gespräche zuhören zu müssen.

© Dierk Wünsche

Daten und Fakten
• Bandbreite (skalierbar):
6 Mbps (in das Flugzeug)
1 Mbps (aus dem Flugzeug)
• Dienste:
WLAN, GSM*, GPRS*
• Lufthansa Langstreckenflotte:
99 Flugzeuge
• Lufthansa FlyNet-Partner:
Panasonic Avionics Corporation, Deutsche Telekom
• Übertragungsart:
satellitengestütztes Breitbandsystem
* in Vorbereitung

Quellen: Hintergrund-Infos: LH