Die Straßen am BBI erhalten Namen aus der Luftfahrt

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Die ersten Straßennamen für den BBI stehen fest: Die Gemeinde Schönefeld und die Berliner Flughäfen benennen gemeinsam insgesamt neun Straßen und einen Platz am künftigen Airport Berlin Brandenburg International. Im Mittelpunkt liegt der Willy-Brandt-Platz direkt vor dem Terminal. Auch die Airport City und der Zufahrtsbereich des BBI haben jetzt ihre Namen erhalten. Die Straßen werden rechtzeitig zur Inbetriebnahme des BBI fertiggestellt und dem öffentlichen Verkehr zur Nutzung übergeben.
Schönefelds Bürgermeister Dr. Udo Haase betont: „Schönefeld ist seit Jahrzehnten bekannt als Luftverkehrsstandort. Mit der Benennung der Straßen am BBI stellen wir die Verbindung zwischen diesem traditionsreichen und zugleich modernen Standort und der Erinnerung an bedeutende Luftfahrtpioniere sowie an den Namensgeber des BBI her.“
„Wir bauen hier eine kleine Stadt, die erstklassig an das Umfeld angebunden wird“, sagt Dr. Manfred A. Körtgen, Geschäftsführer Betrieb/BBI der Berliner Flughäfen. „Die Arbeiten am BBI und in der Airport City schreiten gut voran. Die Straßen für den BBI haben wir bereits zu neunzig Prozent fertiggestellt. Nun erhalten sie ihre Namen und der BBI ein weiteres Stück Lebendigkeit.“
Zentral vor dem Terminal gelegen ist der Willy-Brandt-Platz in der Airport City. Das Terminal, das 4-Sterne-Superior-Steigenberger-Hotel und das Bürogebäude werden am Willy-Brandt-Platz ihre Adresse haben.
Die Schönefelder Allee wird Passagieren und Besuchern den Weg zum BBI weisen. Von der Autobahn kommend führt sie direkt auf die Airport City und das dahinterliegende Terminal zu. Bedeutende deutsche Luftfahrtpioniere werden Namensgeber des BBI-Straßennetzes. Zur Inbetriebnahme des BBI werden insgesamt acht Straßen nach Luftfahrtpionieren benannt. Gemeinsam mit der Gesellschaft zur Bewahrung von Stätten deutscher Luftfahrtgeschichte (GBSL) e.V. wurden die Namen der deutschen Luftfahrtpioniere gewählt.

× Melli-Beese-Ring

Amelie Hedwig Boutard-Beese (1886 – 1925), erlangte unter ihrem Rufnamen Melli Beese als erste deutsche Motorfliegerin Bekanntheit. Sie war die erste Frau, die in Deutschland die Prüfung zum Erwerb der Pilotenlizenz ablegte. Sie war eine scharfe Kritikerin der damaligen Ausbildungsbedingungen der Flugschulen und großen Flugzeugwerke. Im Jahr 1912 gründete sie dann ihre eigene „Flugschule Melli Beese GmbH“.

× Hugo-Junkers-Ring

Hugo Junkers (1859 – 1935) war ein deutscher Ingenieur, Professor, Forscher und Unternehmer, der grundlegende Erkenntnisse im Flugzeugbau gewann und anwendete. Hugo Junkers war bis 1932 Eigentümer der von ihm gegründeten und geführten Junkers Werke in Dessau. Da er nicht mit den Nationalsozialisten kooperieren wollte, wurde er 1933 enteignet und erhielt Stadtverbot für die Stadt Dessau. Die vom ihm gegründete Junkers Luftverkehr AG wurde 1926 mit dem Deutschen Aero Lloyd zur Deutsche Luft Hansa fusioniert.

× Elly-Beinhorn-Ring

Elly Rosemeyer-Beinhorn (1907 – 2007) war Luftfahrtpionierin und als „Deutschlands kühnste Frau“ eine berühmte Fliegerin des 20. Jahrhunderts. In den 30er Jahren errang sie etliche Langstreckenrekorde. Dazu gehörten z.B. der Alleinflug über 7.000 km nach Afrika (1931), die Weltumrundung mit dem Flugzeug (1932) und der Transafrikaflug (1933).

× Hugo-Eckener-Allee

Hugo Eckener (1868 – 1954) war ein bedeutender Luftfahrtpionier, der nach dem Tode des Grafen Zeppelin dessen Werk fortführte. Unter seiner Leitung entstanden unter anderem die Luftschiffe LZ 127 „Graf Zeppelin“ und LZ 129 „Hindenburg“ sowie LZ 126/ZR-3 „Los Angeles“, mit dem ihm einer der ersten Nonstopflüge über den Atlantik gelang.

× Brunolf-Baade-Straße

Brunolf Baade (1904 – 1969) war ein deutscher Ingenieur und Hochschullehrer. Seit Ende der 30er Jahre arbeitete er als verantwortlicher Konstrukteur in den Junkers-Werken in Dessau. Der Vater der DDR-Flugzeugindustrie war auch der Konstrukteur des Strahlverkehrsflugzeuges 152.

× Margarete-von-Etzdorf-Straße

Margarete (Marga) Wolff gen. von Etzdorf (1907 -1933) war die zweite deutsche Frau mit Fluglizenz. Als erste Frau erhielt sie bei der Deutschen Lufthansa eine Stelle als Copilotin. Sie flog mehrere Allein- und Langstreckenflüge, unter anderem bis nach Tokio (1931).

× August-Heinrich-Euler-Straße

August Heinrich Euler (1868 – 1957) war Staatssekretär im Reichsluftamt, deutscher Flugpionier und Absolvent der ersten amtlich vorgeschriebenen, international gültigen Pilotenprüfung in Deutschland, wofür er 1910 das Flugzeugführerpatent „Deutschland Nr. 1“ erhielt. August Heinrich Euler gründete die Euler-Flugmaschinenwerke als erste deutsche Fabrik für Motorflugzeuge und in Griesheim bei Darmstadt den ersten Flugplatz Deutschlands.

× Georg-Wulf-Straße

Georg Wulf (1895 – 1927) war ein deutscher Flugpionier. Besondere Bekanntheit erlangte er jedoch als Flugzeugbauer. Schon ab 1911 entwarf er gemeinsam mit Henrich Focke Flugzeuge, die sie mit einfachsten Mitteln realisierten. Ebenfalls gemeinsam mit Henrich Focke gründete er die spätere Focke-Wulf-Flugzeugbau AG, in der Wulf als technischer Betriebsdirektor und als Einflieger tätig war.

Dezember 2010 / Flughafen Berlin-Schönefeld