Deutsche Flugsicherung hat Anlagenschutzbereiche ihrer Drehfunkfeuer verkleinert

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Die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH hat bereits 27 ihrer 41 Anlagenschutzbereiche rund um Doppler-Drehfunkfeuer (DVOR) verkleinert. Die Neubewertung begann am 1. August 2022 und soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Auch eine verbesserte Berechnungsformel zur Prognose der Störwirkung von WEA auf konventionelle Drehfunkfeuer (CVOR) schafft ab heute zusätzliche Flächen für den Ausbau der Windkraft und leistet damit einen Beitrag zur Energiewende.

Die DFS setzt die umfangreichen Maßnahmen um, die im August zur besseren Vereinbarkeit von Flugsicherung und Windenergie gemeinsam mit dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV), dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und dem Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF) auf den Weg gebracht wurden. Ziel ist, den gesetzlich geforderten störungsfreien Betrieb von Flugsicherungsanlagen zu gewährleisten und dabei so weit wie möglich energiepolitische Belange zu berücksichtigen. Im Ergebnis sollen mehr Flächen für Windenergie an Land entstehen.

Eine der beschlossenen Maßnahme sah vor, den auf bislang 15 Kilometer festgelegten Radius der Anlagenschutzbereiche um Doppler-Drehfunkfeuer auf Basis neuer Bewertungsmaßstäbe zu überprüfen. Nur innerhalb dieses Bereichs müssen bei der Genehmigung von Bauvorhaben Flugsicherungsaspekte berücksichtigt werden. Bei 27 der 41 von der DFS betriebenen Doppler-Drehfunkfeuer konnte der Schutzbereich bereits auf sieben Kilometer verkleinert werden. Bis Ende des Jahres werden auch bei den übrigen Anlagen Flugvermessungsberichte ausgewertet oder technische Eigenschaften überprüft, um weitere Schutzbereiche zu verkleinern.

„Die Deutsche Flugsicherung leistet mit der Verkleinerung der Anlagenschutzbereiche einen Beitrag zur Energiewende. Auch auf dieser Basis kann und wird Sicherheit in Zukunft im Mittelpunkt der Aufgaben der Flugsicherung stehen“, so Friedrich-Wilhelm Menge, Geschäftsführer Technik der DFS. „Ich begrüße sehr, dass die intensiven Fachgespräche zwischen DFS-Experten und Wissenschaftlern der Physikalisch-Technischen-Bundesanstalt (PTB) zu praktischen Verbesserungen geführt haben.“

Neue Berechnungsformel für CVOR
Zusätzliches Potenzial zum Ausbau der Windenergie bietet seit 1. Oktober auch eine verbesserte Berechnungsformel zur Prognose der Störwirkung von WEA auf konventionelle Drehfunkfeuer (CVOR). Die mögliche Störung der vom Funkfeuer bereitgestellten Navigationssignale durch Windenergieanlagen, der sogenannte Winkelfehler, wird anhand von Berechnungsformeln ermittelt. Die DFS und die PTB konnten im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderten Forschungsprojekts WERANplus (Wechselwirkung Windenergieanlagen und Radar/Navigation) neue Formeln entwickeln, die präzisere Vorhersagen ermöglichen. Für die robusteren Doppler-Drehfunkfeuer wird eine solche gemeinsam entwickelte Formel bereits seit 2020 angewendet; seitdem hat sich die Zustimmungsquote auf über 90 Prozent erhöht. Mit der seit Oktober genutzten neuen Berechnungsformel ist auch für Funkfeuer konventioneller Bauart – CVOR – eine höhere Zustimmungsquote absehbar. Allerdings werden CVOR innerhalb der kommenden Jahre verschwinden: Sie werden entweder mit Unterstützung des BMWK durch weniger störanfällige DVOR ersetzt oder mangels betrieblichen Bedarfs zurückgebaut. Nach 2030 wird voraussichtlich nur noch das Drehfunkfeuer Helgoland auf konventioneller Technik beruhen, da auf der Insel kein Platz für eine DVOR verfügbar ist.

Quelle: PM DFS