Deutsche Flugsicherung bietet Airlines kürzere Flugstrecken

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Foto: Simon Pannock / airportzentrale.de

Seit Donnerstag, den 25. Februar 2021, bietet die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH im gesamten Zuständigkeitsbereich des Centers Karlsruhe rund um die Uhr „DFS Free Route Airspace (FRA)“ an. Somit stehen ab Flughöhen von 7.500 m direkte Streckenführungen zur Verfügung – mit diesen Abkürzungen sparen die Flugzeuge Treibstoff und stoßen weniger Emissionen aus.

Im Jahr 2018 wurden die ersten FRA-Lufträume im Bereich der DFS eingeführt. In der Nacht zum Donnerstag, den 25. Februar 2021, hat die DFS einen weiteren wichtigen Implementierungsschritt vollzogen. Im Westen und Süden des deutschen Luftraums war DFS Free Route Airspace bislang auf die Nachtstunden begrenzt. Nun wurde das bisherige Luftstraßen-Streckennetz in diesem besonders stark ausgelasteten Luftraum abgelöst, der von der Kontrollzentrale Karlsruhe aus kontrolliert wird. Kürzere und damit treibstoff- und emissionssparende Flugrouten haben die bisherige Struktur ersetzt.

Beitrag zum europäischen Luftverkehr

„Die DFS vollzieht mit dieser Erweiterung des Free Route Airspace im sehr komplexen deutschen Luftraum einen bedeutenden Schritt zur Verbesserung unseres Leistungsangebots. Wir werden in dem am stärksten genutzten Luftraum im Herzen Europas mit Free Route Airspace den erhofften Beitrag zu einer verbesserten horizontalen und vertikalen Streckenführung und zur Reduktion klimaschädlicher Treibhausgase leisten“, freut sich Dirk Mahns, Geschäftsführer Betrieb der DFS. Das Projekt wurde seitens der Europäischen Union gefördert.

Ohne Partner geht es nicht

Dr. Morten Grandt, Projektleiter DFS Free Route Airspace, unterstreicht, dass diese Entwicklung sowohl national als auch auf europäischer Ebene mit einer Vielzahl von Partnern abgestimmt werden musste: „Der über mehrere Jahre erfolgte enge Austausch mit unseren nationalen und internationalen Kunden war ein wesentlicher Faktor für die erfolgreiche Umsetzung von Free Route Airspace. Hinzu kommt die Zusammenarbeit zum einen mit der Bundeswehr, die im Südwesten und Süden weitläufige Übungslufträume nutzt, und zum anderen mit unseren europäischen Partnern, insbesondere den Flugsicherungen im Functional Airspace Block Europe Central (FABEC), dem EUROCONTROL Network Manager und dem SESAR Deployment Manager – ohne diese Partner hätten wir diesen wichtigen Schritt nicht vollbracht.“

Es war eine große Herausforderung, im stark ausgelasteten Oberen Luftraum direkte Streckenführungen anzubieten: „Unter Beibehaltung unseres hohen Sicherheitsniveaus mussten wir eine Balance schaffen zwischen Kapazität auf der einen Seite und Streckeneffizienz auf der anderen Seite. Zudem mussten mehrere Hubs und andere große Flughäfen angebunden werden und der militärische Übungsflugbetrieb gewährleistet bleiben“, so Steffen Liebig, Leiter der Kontrollzentrale Karlsruhe. „Der Free Route Airspace folgt daher gewissen Vorgaben, um die verschiedenen Interessen angemessen berücksichtigen zu können. Trotzdem konnten wir nennenswerte Verbesserungen bei den Routenoptionen und flexible, aber gleichsam planungssichere Verfahren realisieren.“

FRA wird weiterentwickelt

Nachdem Free Route Airspace nun rund um die Uhr im gesamten von der Kontrollzentrale Karlsruhe kontrollierten Luftraum verfügbar ist, geht die Entwicklung des DFS FRA weiter. In Zukunft soll auch die Nutzung der im Gebiet der DFS-Kontrollzentralen Bremen und München bestehenden, noch auf die Nachtstunden begrenzten FRA-Lufträume, zeitlich ausgeweitet werden. Darüber hinaus strebt die DFS an, in Zusammenarbeit mit den Nachbarstaaten weitere grenzüberschreitende FRA-Optionen zu schaffen.

Quelle: PM DFS