Deutsche Airports wollen den Einsatz von leisen Flugzeugen unterstützen

Werbung
Eine Phase höchster Konzentration im Cockpit – Der Landeanflug Foto: Dierk Wünsche

Die deutschen Flughäfen wollen beim Lärmschutz eine Vorreiterrolle einnehmen. Sie setzen dabei auf stärkere finanzielle Anreize zum Einsatz leiserer Flugzeuge. Grundlage für die standortbezogene Umsetzung dieses wichtigen Instruments ist ein Rahmenmodell, auf das sich die Flughafenbetreiber innerhalb des Verbandes ADV verständigt haben. Hierzu erklärt Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV:

„Die deutschen Flughäfen arbeiten seit Jahren intensiv daran, im Interesse der Akzeptanz des Luftverkehrs noch leiser zu werden. Es ist gelungen, das erfolgreiche System der lärmabhängigen Flughafenentgelte nach den lokalen Gegebenheiten standortspezifisch weiterzuentwickeln. Für die Fluggesellschaften wird der Einsatz von leisen Flugzeugen belohnt – das ist ein unverzichtbarer Schritt hin zu mehr Lärmschutz für unsere Anwohner“. Zahlreiche ADV-Flughäfen haben ihre Lärmentgelte bereits an das Rahmenmodell angepasst. Weitere werden folgen.

In einem intensiven Beratungsprozess haben sich die Flughäfen auf eine Ergänzung der komplexen Berechnungsmethodik der lärmabhängigen Flughafenentgelte verständigt. „Ein wesentlicher Vorteil des neuen Berechnungsmodells ist, dass es auch für kleinere Flughäfen attraktiv ist, die nicht über umfangreiche Messstationen verfügen“, erläutert ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel. Die lärmabhängigen Entgelte richten sich zudem stärker an der jeweiligen Tageszeit aus. „Die Flughäfen legen noch eine Schippe drauf. Sie arbeiten derzeit an einer stärkeren Differenzierung der Lärmklassen, damit leiseres Fliegen noch lohnenswerter wird“, so Ralph Beisel weiter. Neben den vor Ort gemessenen Lärmwerten werden dafür auch standardisierte Lärmzertifikate der Flugzeuge für die Einteilung in Lärmklassen herangezogen.

Bereits in den 1970er Jahren wurden auf Initiative des Flughafenverbandes ADV lärmabhängige Flughafenentgelte in Deutschland eingeführt. Mit diesem Anreizsystem wurden deutsche Flughäfen zum Impulsgeber für ganz Europa. „Mittlerweile haben sich die lärmbezogene Flughafenentgelte europaweit zu einem wichtigen Bestandteil des Instrumentariums zur Minderung von Lärm im Umfeld von Flughäfen fortentwickelt. Mit dem neuen Entgeltesystem behalten die deutschen Flughäfen weiterhin die Nase vorn beim Engagement für den leiseren Luftverkehr“, resümiert Ralph Beisel.

Auch in den Berliner Gesprächen zur Koalitionsvereinbarung spielen Maßnahmen zum Lärmschutz eine wichtige Rolle. Mit dem Einsatz modernster und damit leiserer Flugzeuge können weitere Lärmminderungen für die betroffenen Bürger erreicht werden. Die Lärmentgelte der Flughäfen werden hier eine wichtige Rolle spielen.

Quelle: PM ADV

Eine Antwort zu “Deutsche Airports wollen den Einsatz von leisen Flugzeugen unterstützen”

  1. Das ist gut, wenngleich die Fluglärmaktivisten reflexartig unterstellen werden, dass das alles gar nicht wahr sei. Sie sind nicht gewillt zuzugestehen, dass Flugzeuge tatsächlich leiser werden. Hier bedarf es noch viel Überzeugungsarbeit. Es geistern nämlich noch immer die „Düsentriebwerke mit 120 und 130 Dezibel“ durch die Lärmtabellen, obwohl diese vor Jahrzehnten schon durch Fantriebwerke ersetzt wurden, Mantelstromtriebwerke, die den Lärm des Kernstromes abschirmen. Und viele meiner Journalistenkollegen von Zeitung, Funk und Fernsehen drucken sie immer wieder von neuem ab. Und das wird dann dankbar von den Fluglärmaktivisten aufgenommen und an einschlägig bekannte Ärzte weitergegeben, die natürlich bestätigen, dass bei 130 Dezibel der unvermeidliche Fluglärmtod durch Düsentrieb eintritt.

    Dank Internet sind die Tabellen auch nicht aus der Welt zu kriegen. Ich wünschte mir, dass der ADV sowohl die Presse als auch die Öffentlichkeit mit zeitgemäßen, überarbeiteten Lärmtabellen ausstattet und diese mit einem Datum versieht. Zusätzlich zur Schaffung einer neuen Lärmklasse V über die ICAO muss es auch eine breitangelegte Information über die Triebwerke von heute geben. Sie könnte durch eine Dokumentation über die Verschrottung der brüllend lauten Düsenjets von früher begleitet werden!