CO2-Schleuder: Diese Regierungschefs fliegen besonders dreckig – Trump ist Meister

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Foto: Simon Pannock

Am Wochenende haben die Staats- und Regierungschefs der wichtigsten Industrienationen und der EU während des diesjährigen G20-Gipfels unter anderem die Klimapolitik ins Auge genommen. Auch wenn die Flugreisen ins Gastgeberland in diesem Jahr durch den Einsatz von Videochat ersetzt wurden, sorgten die Flugzeuge der G20-Staatschefs in den letzten beiden Jahren für 50.000 Tonnen CO2. Die Informationsplattform Betrugstest.com hat in einer aktuellen Analyse alle 782 Auslandsflugreisen der G20-Präsidenten seit Beginn 2019 analysiert, die damit verbundenen CO2-Emissionen der verschiedenen Flugzeugmodelle errechnet und ein Ranking der schmutzigsten Staatschefs erstellt.

Donald Trump ist mit Abstand der größte Klimasünder
Noch-Präsident Trump führt die Liste der untersuchten G20-Politiker bei den verursachten CO2-Emissionen mit großem Abstand an. Mit knapp 8.100 Tonnen CO2 sorgte das abgewählte Staatsoberhaupt in den letzten beiden Jahren beinahe für einen so hohen Kohlendioxid-Ausstoß wie die Regierungschefs auf Platz zwei und drei zusammen.

Die hohe Umweltbelastung der Air Force One ergibt sich dabei zum einen aus 168.000 auf Auslandsreisen zurückgelegten Kilometern. Zum anderen hat die Boeing 747-200B des amerikanischen Präsidenten von allen untersuchten Maschinen die schlechteste Umweltbilanz: 48 Kilogramm CO2 verursachte die Air Force One pro Kilometer.

Abe und Merkel haben die zweit- und drittgrößten CO2-Fußabdrücke
Auf Platz zwei der umweltschädlichsten Vielflieger landet der japanische Präsident Shinzo Abe: In den letzten beiden Jahren sorgte seine Boeing 777-300ER auf 164.000 Flugkilometern für 4.580 Tonnen CO2.

Angela Merkel belegt mit 4.413 Tonnen CO2 den dritten Platz des Rankings. Während ihrer über 90 analysierten Auslandsreisen legte die Kanzlerin seit Januar 2019 188.000 Kilometer zurück – nur der australische Premierminister Scott Morrison (206.000 Kilometer) und der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro (247.000 Kilometer) flogen mehr. Der Airbus A340-300, den Merkel hierbei nutzte, liegt im Hinblick auf den Schadstoffausstoß im Mittelfeld und sorgte für 23 Kilogramm CO2 pro Kilometer – 53 Prozent weniger als die Air Force One.

Staatsoberhäupter aus Mexiko und Saudi-Arabien flogen wenig
Die geringsten CO2-Fußabdrücke haben Mexiko (125 Tonnen CO2) und der diesjährige Gastgeber Saudi-Arabien (379 Tonnen CO2), die zusammen auf lediglich sechs Auslandsreisen über 21.000 Kilometer kommen. Während der saudische König, Salman ibn Abd al-Aziznur, nur zweimal über das Rote Meer nach Tunesien und Ägypten flog, gibt sich der mexikanische Präsident, Andrés Manuel López Obrador, seit diesem Jahr volksnah und reist nur noch per Linienflug. Den 218 Millionen teuren Luxusflieger seines Vorgängers verloste er derweil öffentlichkeitswirksam.

Die schweizer Delegation reist hinter der spanischen am umweltfreundlichsten
Am klimafreundlichsten reisen die Staatschefs mit den kleineren Maschinen. Besonders vorbildlich tat das Pedro Sanchéz, der spanische Ministerpräsident. Obwohl der Regierungschef 134.000 Kilometer zurücklegte, verursachte er nur 411 Tonnen CO2 – drittletzter Platz des Rankings. Mit 20 Metern Länge ist die Falcon 9000 von Sanchez 50 Meter kürzer als die Air Force One und emittiert pro Kilometer 20 mal weniger CO2 (3 Kilogramm pro Kilometer).

Mit rund 510 Tonnen können die Schweizer die viertbeste CO2-Reisebilanz vorweisen: Ueli Maurer (121.816 Kilometer) und Simonetta Sommaruga (8.527 Kilometer), die in den letzten beiden Jahren das Amt des Bundespräsidenten bekleideten, sind seit Januar 2019 rund 130.000 Kilometer gereist. Der Emissionswert pro Kilometern des 17 Meter langen Präsidentenfliegers stellt den zweitbesten Wert der Untersuchung dar (4 Kilogramm pro Kilometer).

Quelle: PM Betrugstest com