Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF): Weiterentwicklung der Kalibrierverfahren für die Flugvermessung von Funknavigationsanlagen

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Foto: Dierk Wünsche

Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF) und Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) vereinbaren eine wissenschaftliche Zusammenarbeit über 3 Jahre

Die PTB in Braunschweig und das BAF haben einen wissenschaftlichen Kooperationsvertrag geschlossen, der eine Zusammenarbeit bis Oktober 2015 vorsieht. Das Projekt soll klären, wie die Randbedingungen für die Flugvermessung in unterschiedlichen Fluglagen und Flugrichtungen aussehen müssen. Damit werden die Voraussetzungen geschaffen, um die Einsatzzeit von teuren Spezialflugzeugen bei gleichbleibender Qualität zu verkürzen. Mit dem Projekt werden wissenschaftliche Grundlagen für die Beurteilung der Signalausbreitung im Luftraum sowie zur Bewertung der Messergebnisse der Flugvermessungsunternehmen erarbeitet.

Funknavigationsanlagen müssen regelmäßig vermessen werden, um die hohen Anforderungen der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) an die Funktionalität solcher Anlagen sicherzustellen. Diese Aufgabe übernehmen Flugvermessungsunternehmen. Sie testen im Flug das vom Boden abgestrahlte Signal und stellen damit sicher, dass Piloten korrekte Angaben in ausreichender Signalstärke für die Navigation ihres Flugzeuges erhalten.

Für die Vermessung werden speziell ausgerüstete Messflugzeuge eingesetzt, die zum Teil jedoch nur für einzelne Fluglagen messtechnisch kalibriert wurden. Messwerte sollen künftig für alle Fluglagen und Flugrichtungen, also auch im Kurven- und Neigungsflug, erfasst werden können. Die so ermittelten Messdaten lassen sich dann als Korrekturdaten für die Navigationsanlagen verwenden. Sie sind einerseits unabhängig von der Lage des Messflugzeugs im Raum und andererseits rückgeführt auf das Internationale Einheitensystem (SI).

Das Projekt soll die Randbedingungen für die Flugvermessung klären. Dazu wird auch die Entwicklung einer speziellen Messtechnik beitragen, die den Einfluss auf den Messwert soweit wie möglich reduziert. Die Projektpartner erarbeiten gemeinsam ein Verfahren zur Vermessung eines Referenzvolumens für das Funksignal. Die durch die vereinbarte Zusammenarbeit gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse fließen auch in die Kalibrierung der Messflugzeuge ein. Insgesamt lässt sich so der Vermessungsprozess optimieren.

Die PTB ist das nationale Metrologie-Institut für Deutschland und untersteht dem Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi). Das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung ist die nationale Aufsichtsbehörde über zivile Flugsicherungsorganisationen in Deutschland. Sie ist dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) unterstellt und hat ihren Sitz in Langen (Hessen). Grundlage der Aufsichtsfunktion sind Verordnungen der Europäischen Union zum Einheitlichen Europäischen Luftraum (Single European Sky).

Quelle: PM Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF)