Bilanz: Streiktag an den Airports in Bremen, Hannover, Hamburg und BER

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Flughafen Hannover – Foto: Simon Pannock

An den Flughäfen Bremen, Hannover, Hamburg und Berlin-Brandenburg wurde am heutigen Montag (13.03.2023) gestreikt. Dazu aufgerufen hat die Gewerkschaft verdi. Sie fordert mehr Geld in der Luftsicherheit. Nach Angaben des ADV sind rund 350 Abflüge in Deutschland gestrichen worden.

Flughafen Bremen
Der Airport Bremen musste am Montag fast alle Flüge streichen. 20 Starts und 19 Landungen waren für den heutigen Tag geplant.

Flughafen Hannover
35 Abflüge standen in Hannover im Flugplan. Nur ein Notbetrieb wurde durchgeführt.

Flughafen Berlin-Brandenburg

Der Flughafen BER stand heute komplett still. 200 Abflüge mit rund 27.000 Passagieren waren ursprünglich geplant. Abgeflogen ist keine Maschine. Rund 2.000 Mitarbeitende des Boden- und Sicherheitspersonals wurden zum Streik aufgerufen.

Flughafen Hamburg
In Hamburg standen für heute 123 Abflüge im Flugplan. Alle Flüge wurden gestrichen. Dazu teilte der Airport am Nachmittag mit: „Für Dienstag erwarten wir hier am Hamburger Flughafen wieder ganz normalen Flugbetrieb. Weil Passagiere ihre wegen des Streiks gestrichenen Flüge umgebucht haben, können einzelne Flüge stärker ausgelastet sein. Mit Einschränkungen ist jedoch nicht mehr zu rechnen. Die Fluggesellschaften haben dafür gesorgt, dass trotz des ver.di-Streiks Tausende Urlauber zumindest nach Hause kommen konnten. Fast die Hälfte der geplanten Ankünfte sind auch geflogen worden“, sagt Janet Niemeyer, Pressesprecherin am Hamburg Airport.

Weil die Fluggäste die bestreikte Passagierkontrollstelle nicht passieren können, mussten heute – mitten in den Märzferien – alle geplanten 123 Abflüge für Hamburg gestrichen werden oder finden ohne Passagiere statt. Condor und Eurowings haben insgesamt zehn Abflüge nach Rostock, Münster und Dortmund verlegt. Die Passagiere werden mit Bussen dorthin transportiert. Zudem haben die Airlines 55 der 121 für heute geplanten Landungen gestrichen. Für den morgigen Dienstag sind mindestens 122 Starts und 122 Landungen am Hamburg Airport vorgesehen.
BARIG: Die heutigen Streiks an deutschen Flughäfen sind verantwortungslos und nicht hinnehmbar
Zum wiederholten Male innerhalb weniger Wochen wird der Luftverkehr in Deutschland – und damit auch innerhalb der EU sowie weltweit – durch Warnstreiks im Rahmen der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst massiv beeinträchtigt. Dazu sagt Michael Hoppe, Chairman und Executive Director des BARIG, dem Airline-Verband der nationalen und internationalen Fluggesellschaften in Deutschland:
„Es ist nicht hinnehmbar, dass die laufenden Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst permanent zu Lasten Unbeteiligter ausgetragen werden. Nachdem am vergangenen Freitag der Flughafen München bestreikt wurde, folgen heute nun die Flughäfen Berlin, Hamburg, Hannover und Bremen, von dem für dem 27. März 2023 zu erwartenden, deutschlandweiten Streik ganz zu schweigen. Jeder dieser Streiks hat massive Auswirkungen auf den Luftverkehr. Viele tausend Gäste unserer Airlines sind betroffen und können ihre Reiseziele und Termine im In- und Ausland zum wiederholten Male gar nicht oder nur mit erheblichem Aufwand erreichen. Außerdem werden viele Tonnen Luftfracht gar nicht oder nur auf Umwegen befördert. Dabei entsteht ein immenser volkswirtwirtschaftlicher Schaden.
Wir rufen die Verhandlungsparteien abermals dazu auf, sich endlich zusammenzusetzen und in konstruktiven Gesprächen zu einer Einigung zu gelangen. Die wiederholten Streikmaßnahmen sind verantwortungslos gegenüber der Gesellschaft und der Wirtschaft. Gerade in einer für die Weltwirtschaft ökonomisch schwierigen Phase – gekennzeichnet durch die Nachwehen der Corona-Pandemie, den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, Inflation und drohende Energieknappheit – schwächen solche Arbeitsniederlegungen zusätzlich die deutsche wie auch die europäische Volkswirtschaft und verursachen auch in vielen weiteren Ländern spürbare, monetäre Schäden. Dies sollten sich die Verhandlungspartner dringend vor Augen führen und endlich der Situation angemessene Abschlüsse erzielen.“
Quelle: PM BARIG, Flughafen Hamburg und airportzentrale.de