Die Betriebsräte der deutschen Flughäfen haben auf ihrer 105. Konferenz Ende Mai in Köln mit Politik, Arbeitsgemeinschaft der deutschen Verkehrsflughäfen (ADV), Hans-Böckler Stiftung und Gewerkschaften die Probleme des Luftverkehrs in Deutschland diskutiert.
Zentrale Themen der Beratungen waren die Herausforderungen für die Standorte, die Digitalisierung, Automatisierung und KI. Deutschland hat noch immer unter den Fehlentwicklungen der staatlich verordneten Standortkosten wie Luftverkehrssteuer oder Luftsicherheitsgebühren zu leiden. Diese Wettbewerbsnachteile führen dazu, dass sich der Luftverkehr im europäischen Ausland deutlich besser entwickelt und wirtschaftliche Chancen an Deutschland vorbeigehen. Die deutschen Flughäfen und der deutsche Luftverkehr fallen dadurch immer weiter zurück.
Die 850.000 Arbeitsplätze im Luftverkehr sind weiterhin stark gefährdet. Ganz konkret wandern mit jeder Verlagerung eines Verkehrsflugzeugs ins Ausland mehr als 100 Arbeitsplätze mit ab, was zusätzlich weitere Steuerverluste mit sich bringt.
Besonders im innerdeutschen Luftverkehr wurden zahlreiche Verbindungen eingestellt, Zubringerflüge von regionalen Airports zu den großen deutschen Hubs wie Frankfurt und München werden nicht mehr oder in deutlich geringerer Frequenz angeboten. Die mittelgroßen und regionalen Flughäfen sowie der deutsche Luftverkehr insgesamt verlieren an Konnektivität und Bedeutung.
Außerhalb von Deutschland wird der Luftverkehr durch Subventionen gefördert, hierzulande belasten die Entscheidungen der Politik die Wirtschaftskraft des deutschen Luftverkehrs. Doch genau diese wird gebraucht um die Digitalisierung / Automatisierung voranzutreiben und auch die notwendigen Maßnahmen zur Klimaneutralität durchführen zu können. Als Branche muss der Luftverkehr seiner Schlüsselrolle als Motor für die Wirtschaft, mit einer jährlichen Wertschöpfung von mehr als 60 Mrd. Euro, gerecht werden können.
Die neugebildete Bundesregierung um Bundeskanzler Friedrich Merz CDU muss jetzt die richtigen Entscheidungen treffen, um nicht die globale Vernetzung der deutschen Wirtschaft weiter zu gefährden. Der neue Bundeskanzler kennt die Probleme der Flughäfen, als ehemaliger Aufsichtsratsvorsitzender der Flughafen Köln/Bonn GmbH hautnah, die gute Wirtschaftliche Rahmenbedingungen benötigen, auch um die Klimaneutralität des Luftverkehrs weiter voranzubringen.
Die BRdV vertraut auf die Geschwindigkeit mit der die neue Bundesregierung die Wirtschaft vorantreiben will und darauf, dass er als Pilot jetzt den richtigen Kurs einschlägt.