Die Erzeugung von Kraftstoffen mittels grünen Stroms – „E-Fuels“ – gilt als eine wichtige Schlüsseltechnologie für Sustainable Aviation Fuels (SAF) und damit für einen nachhaltigen Luftverkehr.
E-Fuels benötigen als primäre Energiequelle nachhaltig produzierten Wasserstoff, der zu einem Zwischenprodukt ähnlich dem bisherigen Rohöl weiterverarbeitet wird, das nach weiteren Veredelungschritten als nachhaltiges Kerosin, Benzin oder Diesel für verschiedene Verkehrsträger einsetzbar ist.

Die von der Bundesregierung vereinbarte Nutzung von E-Fuels auch im Straßenverkehr bedeutet daher eine erhebliche Ausweitung der benötigten Kapazitäten und kann damit den schnellen Aufbau konkurrenzfähiger E-Fuel-Mengen beschleunigen. Gleichzeitig kann aber die damit einhergehende Nutzungskonkurrenz auch zu überhöhten Preisen, z.B. bei nachhaltigem Wasserstoff, führen und damit die geplante, schnelle Umstellung des Luftverkehrs auf eSAF ausbremsen. Deshalb muss ein derartiger Weg unbedingt durch begleitende Maßnahmen zur Hochskalierung der Produktionsmethoden und Erschließung weiterer nachhaltiger Energiequellen sowie bei der Markteinführung auch mit staatlichen Mitteln unterstützt werden.

„aireg begrüßt daher die Entscheidung der Bundesregierung für eine technologie-offene Dekarbonisierung unterschiedlicher Verkehrsträger“, so Prof. Jürgen Ringbeck, aireg Präsident für Luftfahrt und Industrie. „Gleichzeitig aber fordern wir die Priorisierung des Luftverkehrs bei der Förderung der Produktion und Nutzung von E-Fuels, zumindest für die Zeit bis hinreichende Mengen für alle Anwendungen produziert werden, da der Luftverkehr im Gegensatz zum Straßenverkehr, wo die Elektromobilität schon heute eine Alternative bietet, auch längerfristig auf nachhaltige Flugkraftstoffe (SAF) angewiesen ist.“

Quelle: PM aireg