airberlin hat Antrag auf Insolvenz gestellt – Bund hilft mit Not-Kredit – Lufthansa will kaufen

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Foto: Simon Pannock / airportzentrale.de

airberlin hat heute beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt, um die bereits eingeleitete Restrukturierung fortzuführen. Das teilte das Unternehmen am Mittag in einer kurzen Pressemitteilung mit.

Der Flugbetrieb wird nach Angaben von airberlin uneingeschränkt weiterlaufen. Das betrifft auch alle Flüge von NIKI. Alle gebuchten Tickets behalten ihre Gültigkeit. Der Flugplan bleibt gültig. Die Bundesregierung, die Lufthansa und weitere Partner unterstützen die airberlin bei ihren Restrukturierungsbemühungen.

Die Bundesregierung unterstützt airberlin mit einem Brückenkredit, um den Flugbetrieb auch langfristig aufrecht zu erhalten. Rund 150 Millionen Euro hat die Bundesregierung der Airline zur Verfügung gestellt. Laut Schätzung von Verkehrsminister Dobrindt reicht das Geld für einen uneingeschränkten Flugbetrieb bis Ende November.

Kauf Lufthansa die airberlin? Dazu heißt es in der Pressemitteilung von airberlin:
Die Verhandlungen mit Lufthansa und weiteren Partnern zum Erwerb von Betriebsteilen der airberlin sind weit fortgeschritten und verlaufen erfolgsversprechend. Diese Verhandlungen können zeitnah finalisiert werden.

Die Lufthansa meldete sich am Mittag ebenfalls zu Wort und ergänzt zum Thema Unterstützung:
Damit wird unter anderem gewährleistet, dass die von airberlin geleasten Flugzeuge, die aktuell für Eurowings und Austrian Airlines fliegen, wie bisher weiterbetrieben werden können. Lufthansa befindet sich mit airberlin bereits in Verhandlungen über den Erwerb von Teilen der airberlin Gruppe und bietet damit auch die Möglichkeit zur Einstellung von Personal. Lufthansa beabsichtigt, diese Verhandlungen zu einem schnellen und positiven Ergebnis zu führen.

Thomas Winkelmann, CEO airberlin: „Wir arbeiten unermüdlich daran, in dieser Situation das Beste für das Unternehmen, für unsere Kunden und unsere Mitarbeiter zu erreichen.“

Hintergrund des heute erfolgten Schrittes ist die Mitteilung der Etihad, dass sie nicht mehr beabsichtigt, airberlin finanziell zu unterstützen. Eigentlich sollte airberlin kurzfristig einen 50 Millionen Euro-Kredit von Etihad erhalten. Doch am Freitag erhielt die Airline die Absage: „Das Geld kommt nicht“.  Zuvor hat Etihad bereits 250 Mio. Euro in airberlin gepumpt.  Heute veröffentlichte Etihad eine Stellungnahme. Darin heißt, dass sich das Geschäfts von airberlin rapide verschlechtert hat. Lesen Sie hier die ganze Stellungnahme von Etihad.

Quelle: airberlin, Lufthansa und airportzentrale.de