1.Quartal 2023: Weniger Fracht in Deutschland

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Ein Frachtraum voller Blumen am Airport von Bogotá – Bildarchiv Fecker

Im ersten Quartal des laufenden Jahres ist die Menge der abgefertigten Luftfracht an deutschen Verkehrsflughäfen gesunken. Vom Januar bis März 2023 haben die Mitgliedsunternehmen des Verbands der Air Cargo Abfertiger Deutschlands 372.124 Tonnen Luftfracht umgeschlagen. Im Vergleich zum Vorjahreswert (445.317 Tonnen) entspricht dies einen Rückgang von rund 16 Prozent. Grund hierfür ist die direkte Kopplung der Nachfrage für Luftfracht an das anhaltende Abflachen der Globalwirtschaft.

Die Entwicklung der deutschen Luftfracht-Tonnage folgt somit dem weltweit anhaltenden Trend sinkender Umschlagszahlen in der Luftfracht. Bereits 2022 sorgten der Lockdown in China, der Ukraine-Krieg sowie steigende Energiepreise für eine Beruhigung der globalen Tonnagen, die nach einem Rekordanstieg während der Coronapandemie wieder auf Vorkrisenniveau zurückkehrten. Der weiterhin schwache Welthandel, bedingt durch Inflation und Anstieg der Energiepreise, sowie der gesunkene Bedarf zum Transport medizinischer Hilfsgüter sorgen aktuell für die geringere Nachfrage nach Luftfrachtsendungen.

Claus Wagner, Vorsitzender des VACAD: „Die Entwicklung der Luftfrachttonnagen war schon immer eng an das Geschehen der Globalwirtschaft gebunden. Dementsprechend muss der gesamte Sektor mit sprunghaften Auftragslagen umgehen können. Aus diesem Grund ist wichtig, dass Luftfrachtabfertiger schnell zusätzlich benötigtes Personal einstellen dürfen, um als systemrelevante Schnittstelle funktionieren zu können. Sicherheitsvorkehrungen wie die Zuverlässigkeitsüberprüfung für Arbeitnehmende im Luftverkehr, besser bekannt als ZÜP, müssen hierfür schneller als bisher ablaufen. Mit den aktuell langen Einstellungszeiten ist die gesamte Abfertigung in der Luftfahrt im immer härter umkämpften Markt für Arbeitnehmende weniger konkurrenzfähig. Es ist wichtig, dass die Dienstleister auf deutschen Verkehrsflughäfen im europäischen Luftfrachtmarkt konkurrenzfähig bleiben. Werden EU-Durchführungsverordnungen im Ausland praxisnäher ausgelegt, verlegen Logistiker und Airlines ansteigende Warenströme von deutschen Flughäfen weg.“