Was passiert mit airberlin? Verkauf, Zusammenschluss, Entlassungen

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Lufthansa und airberlin am Flughafen Hamburg – Foto: Simon Pannock

Was für ein Montag für die stark angeschlagene airberlin. Die Gerüchte haben sich überschlagen, fast im Stundentakt neue Hiobsbotschaften. Die Rede war von einer Teilübernahme durch die Lufthansa und TUIfly. Bis zu 1.000 Mitarbeiter könnten die Kündigung erhalten, darunter viele Piloten. airberlin würde sich auf ein Minimum gesundschrumpfen.

Gerüchte die heute in zahlreichen Medien zu lesen, zu hören und auch zu sehen waren.

Doch was ist dran?

Fakt ist: Bis jetzt ist gar nichts beschlossen. Eine mögliche Übernahme von airberlin-Strecken durch die Lufthansa-Tochter Eurowings kursiert seit Wochen. Fakt ist: Am Mittwoch wird der Lufthansa Aufsichtsrat tagen und sehr wahrscheinlich auch das Thema airberlin diskutieren. Um den deutschen Markt stabil zu halten, wäre es taktisch klug, dem Konkurrenten unter die Arme zu greifen. Zumal Eurowings enorme Kapazitätsprobleme hat und dringend Crews und Maschinen benötigt. Eine Übernahme von Crews und Flugzeugen, sogenanntes Wet-Leasing, wäre somit eine Win-Win-Situation. Spekuliert wird die Übernahme von 40 bis 50 Maschinen.

Fakt ist: Die TUI-Tochter TUIfly hat sich bis jetzt nicht zu airberlin geäußert. Vorstellbar und auch hart diskutiert wird, dass typische Ferienstrecken zukünftig von TUIfly und nicht mehr von airberlin betrieben werden. Dabei könnte die österreichische airberlin-Tochter NIKI helfen. Spekuliert wird ein Gemeinschaftsunternehmen zwischen NIKI und TUIfly. NIKI fliegt derzeit mit 14 Flugzeugen für airberlin. Alle Maschinen könnten dann dem Gemeinschaftsunternehmen zur Verfügung stehen.

Fakt ist: airberlin muss sparen und wird auch Mitarbeiter entlassen. Sollten Crews und Maschinen vermietet werden, so entstehen in erster Linie Überkapazitäten in der Verwaltung. Dort könnte gespart werden. airberlin-Piloten tragen ihren Teil zur Sanierung schon seit Monaten bei. Sie verzichten auf Lohnerhöhungen, um das Unternehmen nicht noch weiter zu belasten. Ob tatsächlich bis zu 1.000 Mitarbeiter entlassen werden, weiß derzeit niemand, außer (vielleicht) airberlin. Das ist ärgerlich und so hat sich heute auch die Pilotenvereinigung Vereinigung Cockpit zu Wort gemeldet und gefordert mehr Transparenz zu schaffen.

Spätestens nach der Lufthansa-Aufsichtratssitzung wird es in dieser Woche Informationen und auch die gewünschte Transparenz geben. Bis dahin heißt es: Abwarten und nicht zu wild spekulieren.

Autor: Simon Pannock