Vereinigung Cockpit fordert Beschränkung der Einsatzzeiten für Piloten

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Joerg Handwerg Vereinigung Cockpit

Zum Auftakt der weltgrößten Reisemesse ITB in Berlin warnt die deutsche Pilotenvereinigung eindringlich vor dem sinkenden Sicherheitsniveau im Luftverkehr, wenn die geplanten neuen Flugdienstzeit-Bestimmungen für Europa in Kraft treten. Die Dienstzeitregeln gehen deutlich über die Grenzen hinaus, bei denen laut Wissenschaftlern gefährliche Übermüdung einsetzt. Forschungsergebnisse und wissenschaftliche Empfehlungen zu den Einsatzzeiten des Cockpitpersonals werden von den Gesetzgebern in weiten Teilen ignoriert. Piloten sitzen aktuell bis zu 15 Stunden im Cockpit, oftmals ohne Pause. Extrem flexibel geplante Dienste, die mit gewöhnlichen Arbeitszeiten nicht vergleichbar sind, bringen die Piloten bereits jetzt bis an den Rand der Erschöpfung, warnt der Pilotenverband. „Eine Umfrage unter unseren Mitgliedern hat ergeben, dass 37 Prozent der Piloten schon einmal unbeabsichtigt im Cockpit eingeschlafen sind“, sagt Flugkapitän Jörg Handwerg, Vorstand Öffentlichkeitsarbeit der Vereinigung Cockpit. „Fast allen Befragten ist aufgrund von Übermüdung schon einmal ein Fehler unterlaufen. Muss es erst zu einem Flugunfall mit Todesopfern kommen, bevor Europa endlich aufwacht?“ Um auf die Risiken der Flugdienstzeit-Bestimmungen für die Sicherheit aufmerksam zu machen hat die Vereinigung Cockpit eine Kampagne gestartet. Auf der Website www.flugdienstzeiten.de werden die Besucher über die Kritikpunkte informiert und dazu aufgerufen, sich mit ihrer Unterschrift für sichere Flugdienstzeiten einzusetzen. In betont überzeichneten Videospots präsentiert der Verband zudem einige Ideen, wie sich Piloten während ihrer Flugeinsätze wach halten sollten. Sie sind auf der Internetseite www.flugdienstzeiten.de und auf Youtube unter dem Suchbegriff „Flugdienstzeiten“ zu finden.

Quelle: PM Vereinigung Cockpit