TUI: Reiseknigge – Vorsicht Fettnäpfchen!

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Hagia Sophia, Istanbul Foto: Bildarchiv TUI

Andere Länder, andere Sitten: Was Reisende in sechs beliebten Urlaubszielen – Spanien, Griechenland, Türkei, Dubai, Thailand und Mexiko – richtig und falsch machen können, erklären Reiseleiter der TUI.

Spanien: Einer für alle

Michaela Krajewski, TUI Service auf Mallorca, über Besonderheiten in spanischen Restaurants:
„Die Spanier sind sehr überschwängliche Menschen. Zur Begrüßung gibt es Küsschen auf die linke und rechte Wange. Die Uhren gehen in Spanien ein bisschen anders: Da mittags Siesta – sprich: Ruhezeit – ist, verschiebt sich das Abendessen nach hinten und ist bei den Spaniern erst ab 21 Uhr so richtig angesagt. Auch in Restaurants herrschen andere Gepflogenheiten als in Deutschland: Man setzt sich nicht zu anderen an den Tisch, sondern wartet auf den Kellner, der Tischvorschläge macht. Das Bezahlen erfolgt unauffällig. Die beiläufig verlangte Rechnung kommt auf einem kleinen Teller. Üblich ist, dass in der Gruppe einer für alle zahlt und hinterher die Summe durch die Anzahl der Personen geteilt wird. Geld oder Kreditkarte legt der Gast einfach auf das Tellerchen, das der Kellner abholt. Anschließend bringt der Kellner, unbeachtet vom Gast, Wechselgeld oder Karte auf dem Teller zurück. Hier hinterlässt der Besucher dann noch etwa zehn Prozent Trinkgeld.“

Griechenland: Mit Händen und Füßen

Tanja Niedermüller, TUI-Reiseleiterin im TUI Best Family Hotel Nana Beach auf Kreta, über typisch hellenische Umgangsformen:
„Die griechische Sprache ist reich an Mimik und Gestik. Urlauber sollten also über wildes Gestikulieren der Griechen nicht irritiert sein. Weitere Besonderheiten: In griechischen Restaurants oder Cafés wird meist ein Glas oder eine Flasche Wasser gereicht – und Gäste sollten in jedem Fall einen Schluck davon trinken, alles andere würde als Beleidigung aufgefasst. Lehnen Urlauber Einladungen von Hoteliers oder Restaurants ab, gilt dies als unhöflich. Beim Besuch einer orthodoxen Kirche ist angemessene, konservative Kleidung wichtig. Ein sensibles Thema ist in Griechenland die benachbarte Türkei – nicht umsonst sollten Gäste tunlichst von ‚griechischem Kaffee‘ und ‚Gyros‘ statt von ‚türkischem Kaffee‘ und ‚Döner‘ sprechen. Das deutsch-griechische Verhältnis sollten Urlauber nur mit extrem viel Fingerspitzengefühl diskutieren. Die meisten Griechen trennen sehr wohl zwischen der Gastfreundschaft zu den Touristen und den jüngeren wirtschaftlichen Ereignissen.“

Türkei: Gefährliche Andenken

Özen Gögüllü, TUI-Reiseleiter in Antalya, zu Tabus und Regeln in der Türkei:
„So verlockend es auch ist, sich mit Andenken zu versorgen – Urlauber sollten keinesfalls Steine oder Fossilien aus der Türkei mitnehmen, sonst drohen harte Strafen. Beim Fotografieren gilt: Wer Bilder von Personen macht, sollte diese vorher um Erlaubnis fragen. Das Fotografieren von militärischen Einrichtungen ist übrigens verboten. Steht der Besuch einer Moschee auf dem Programm, sollte die Kleidung angemessen sein. Das heißt: Kopfbedeckung mitnehmen, Knie und Schultern bedeckt halten und Schuhe am Eingang ausziehen. Im Restaurant übernimmt meist ganz traditionell der Mann die Rechnung. Wer auf einen Cay, eine Tasse Tee, eingeladen wird, sollte nicht ablehnen – das gilt als unhöflich. Was Urlauber noch wissen sollten: Bei einem Marktbesuch gehört Feilschen einfach dazu, aber bitte nicht übertreiben. Clevere Urlauber bieten zunächst etwa die Hälfte des ursprünglich geforderten Preises. Beim anschließenden Handeln trifft man sich in der Mitte, also bei einem Rabatt von 25 Prozent. Wichtig für Autofahrer: Hier gilt die Null-Promille-Grenze. Der Straßenverkehr ist zudem meist chaotisch, obwohl er im Grunde denselben Regeln folgt wie in Deutschland.“

Dubai: Nicht zu freizügig

Stephanie Stolle, TUI Service in Dubai, über gutes Benehmen in der Öffentlichkeit:
„Die Einheimischen in Dubai und in den übrigen Emiraten sind tolerant und westlichen Besuchern gegenüber sehr aufgeschlossen. Das Land und seine Menschen sind geprägt von Multikulturalität – immerhin sind etwa 80 Prozent der Bewohner der Vereinigten Arabischen Emirate zugewandert. Aus Respekt vor der Religion und der stark vom Islam beeinflussten Kultur sollten sich Reisende über die Regeln und Gesetze informieren. Verstöße können zu teils empfindlichen Strafen führen. Alkoholgenuss ist in der Öffentlichkeit beispielsweise nicht erlaubt, auch Rauchen ist an fast allen öffentlichen Orten verboten. Bei der Bekleidung gilt: Je konservativer, desto besser. Schultern und Knie sollten bei Männern und Frauen bedeckt sein, Badehosen und Bikinis sind – außer beim Baden – tabu. Wer sich unangemessen kleidet, dem wird unter Umständen im Hotel, Restaurant oder Einkaufszentrum der Zutritt verwehrt. Das öffentliche Küssen ist zudem strafbar. Während des Fastenmonats Ramadan gelten spezielle Regeln, auch für Nicht-Muslime und Touristen: In dieser Zeit ist das Essen, Trinken und Rauchen in der Öffentlichkeit zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang nicht erlaubt. Die Emiratis sind sehr auf Höflichkeit bedacht: Offene Kritik, Streit oder Gesten, die als Beleidigung aufgefasst werden könnten, sind absolut verpönt.

Thailand: Lächeln hilft

Ihre Religion ist den Thailändern heilig: Wer sich respektlos verhält und Buddha-Statuen besteigt, kann ins Gefängnis kommen. Foto: Bildarchiv TUI

Chinnarong Neovakul, TUI-Reiseleiter auf der Insel Phuket, über thailändische Gewohnheiten und Fettnäpfchen:
„Wer der thailändischen Kultur näherkommen möchte, sollte sich im Lächeln üben: Nicht zu lächeln gilt als unhöflich oder gar böswillig. Fragen werden nicht verneint – stattdessen wird gelächelt. Wer laut und eindringlich spricht oder schreit, gilt ebenfalls als sehr unhöflich. Absolutes No-Go sind direkte Kritik oder generell negative Äußerungen über Land und Leute. Eine Beleidigung ist es zudem, mit dem Fuß auf Personen oder Gegenstände, vor allem heilige Gegenstände zu zeigen. Kindern darf man den Kopf zwar tätscheln, aber Erwachsene sollten nicht einfach berührt werden – wobei das Händeschütteln zwar nicht üblich, aber akzeptiert ist. Die Thais reagieren sehr empfindlich auf Respektlosigkeit gegenüber ihrer Religion und Kultur: Auch wenn die zahlreichen Buddha-Statuen zum Hinsetzen oder Draufstellen – zum Beispiel zum besseren Fotografieren – geeignet erscheinen, kann dies im schlimmsten Fall mit einem Gefängnisaufenthalt enden. Für den Fall, dass Gäste in das Haus eines Thais eingeladen sind oder ein Tempelgebäude betreten möchten, sollten sie ihre Schuhe ausziehen, denn sie gelten als schmutzig!“

Mexiko: Besser elegant

Die Ureinwohner in Mexiko nennt man Indígenas, die Begriffe Indio oder Indianer gelten als diskriminierend. Foto: Bildarchiv TUI

Rene Urban, TUI-Reiseleiter in Playa del Carmen, zu Sitten und Unsitten in Mexiko:
„Auch wer Spanisch spricht, ist in Mexiko nicht vor Fettnäpfchen gefeit: Manche in Spanien üblichen Ausdrücke bedeuten in Mexiko etwas anderes oder gelten gar als vulgär. Urlauber sollten die Ureinwohner nicht als Indios oder gar Indianer bezeichnen – das empfinden sie als diskriminierend. Besser nennt man sie ‚indígenas‘ (mit Betonung auf der zweiten Silbe). Beim Fotografieren ist Vorsicht geboten: Manche Ureinwohner wollen nicht fotografiert werden. Gäste sollten vor dem Ablichten daher die Einwilligung der jeweiligen Person einholen, die manchmal auch eine kleine Geldsumme erwartet. Ob Drogenkrieg oder Korruption: Kritik am Land überlassen Reisende besser den Einheimischen. Auch im Gespräch kritisiert man sein Gegenüber nicht direkt, das gilt in Mexiko als Herabsetzung. Wer die erste Einladung von Mexikanern annimmt, könnte übrigens als aufdringlich gelten, da sie meist nur unverbindlich ausgesprochen wird. Kleiden können sich Reisende in Mexiko gern leger, aber bitte nicht nachlässig. Oben-Ohne am Strand oder Nacktbaden ist größtenteils verboten. Wer ein Restaurant besuchen möchte, kleidet sich elegant. Kurze Hosen sind verpönt. Die Rechnung sollte – falls nicht schon ausgewiesen – um 10 bis 15 Prozent Trinkgeld aufgestockt werden.“

Quelle: TUI Themenservice Juni 2013