Telekom und DFS gründen Unternehmen für Drohnenmarkt

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Foto: Simon Pannock / airportzentrale.de

Die Deutsche Telekom AG und die DFS Deutsche Flug­sicherung GmbH haben am Mittwoch die Gründung ihres Gemeinschaftsunternehmens Droniq GmbH bekannt­gegeben. Droniq stellt eine technische Plattform zur Ortung von Drohnen zur Verfügung, die künftig Drohnenflüge auch außerhalb der Sichtweite des Piloten ermöglicht.

Wie kann man die Sicherheit von Drohnenflügen gewährleisten, ohne dass der Steuerer seine Drohne stets im Blick haben muss und ohne dass es zu Konflikten mit dem bemannten Flugverkehr kommt? Die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH (DFS) und die Deutsche Telekom AG haben für diese Frage eine Lösung gefunden: Sie haben gemeinsam eine Technologie entwickelt, die die Ortung von unbemannten Luftfahrtsystemen (Unmanned Aircraft Systems – UAS) über das Mobilfunknetz ermöglicht. Damit wurde die zentrale Voraussetzung geschaffen, um Drohnen nicht nur im Nahbereich, sondern auch über größere Distanzen sicher einsetzen zu können – Grundlage für den wirtschaftlichen Betrieb der unbemannten Fluggeräte. „Mit unserer Technik wird es endlich möglich, das volle Potential professionell genutzter Drohnen ausschöpfen zu können. Dazu vereinen wir in Droniq das Luftfahrt-Knowhow der DFS mit der Mobilfunk-Kompetenz der Telekom“, sagt Tim Höttges, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom.

„Luftfahrt-Knowhow und Mobilfunk-Kompetenz“
Kern des Produktangebots von Droniq ist ein UAS Traffic Management System (UTM), das die Positionsdaten der Drohnen verarbeitet und zusammen mit den Ortungsdaten der bemannten Luftfahrt darstellt. Auf diese Weise entsteht ein komplettes Luftlagebild. Daneben bietet das UTM weitere Funktionen zum sicheren Betrieb von Drohnen im deutschen Luftraum. Dazu zählen die Möglichkeiten zur Registrierung, zur Missionsplanung oder für automatisierte Aufstiegsgenehmigungen. „Droniq bietet einen Einstieg in den kommerziellen Betrieb von unbemannten Fluggeräten, insbesondere für Drohnenflüge außerhalb der Sichtweite des Steuerers. Dazu führen wir das deutschlandweit erste einsatzfähige UAS Traffic Management System in den Markt ein, um Drohnen sicher und effizient in den Luftraum zu integrieren“, sagt Prof. Klaus-Dieter Scheurle, CEO der DFS.

„Erstes einsatzfähiges UTM-System“
Die heute notwendige Hardware besteht aus einem speziellen Modem mit einer integrierten SIM-Karte. Dieses sogenannte Hook-on-device übermittelt per Mobilfunk die Position der Drohne sowie dessen Kennung an das UTM. Über das Mobilfunknetz können außerdem nicht nur Basisdaten, sondern auch zusätzliche Informationen wie Bild- und Messdaten in Echtzeit übertragen werden. Ziel von Droniq ist es, ihr Produkt zu einer rein digitalen Lösung weiterzuentwickeln. Voraussetzung hierfür ist, dass die Drohnen herstellerseitig standardmäßig mit einem LTE-Modul ausgestattet sind. Dann müssten die Nutzer nur die SIM-Karte in der Drohne aktivieren, um das UTM-System nutzen zu können.

Schrittweise Expansion geplant
Zunächst wird sich Droniq auf den deutschen Markt konzentrieren, den Heimatmarkt der DFS und Telekom. Eine schrittweise Expansion ins europäische Ausland ist geplant. Vorrangige Zielgruppen von Droniq sind vor allem gewerbliche Steuerer aus den Bereichen Infrastruktur, Vermessung oder Landwirtschaft, die Drohnen außerhalb der Sichtweite fliegen wollen. Daneben Einsatzkräfte der Polizei, der Feuerwehr und des Rettungswesens sowie Nutzer aus dem Umfeld der allgemeinen Luftfahrt. Trainings für Drohnensteuerer sowie individuelle Beratungsangebote gehören bereits heute zum Portfolio der Droniq.

Quelle: PM DFS