Staatsanwaltschaft sicher: Co-Pilot von Flug 4U9525 hat bewusst Absturz herbeigeführt

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Flugschreiber – Foto: BEA, France

Nach Informationen der New York Times soll sich zum Absturzzeitpunkt der A320 von Germanwings nur ein Pilot im Cockpit befunden haben.  Die US-Zeitung beruft sich auf Informationen aus Ermittlerkreisen. Auf dem Stimmrekorder des ersten gefundenen Flugschreibers soll zu Beginn des Fluges alles normal verlaufen sein. Die Piloten sollen sich in deutscher Sprache unterhalten haben. Dann allerdings soll zu hören sein, wie einer der beiden Piloten das Cockpit verlässt und nach einiger Zeit zurückkehren will und dies durch Klopfgeräusche an der Cockpittür signalisiert. Als sich die Tür nicht öffnet werden die Klopfgeräusche lauter und aggressiver.

Nach bislang unbestätigten Informationen soll sich der Co-Pilot alleine im Cockpit zum Absturzzeitpunkt befunden haben.

Die Maschine verfügte über eine „Post 911 Tür“ zum Cockpit. Eine Sicherheitstür die das Eindringen von Unbefugten unmöglich macht. Aber: Die Piloten haben auch von außen jederzeit die Möglichkeit ins Cockpit zu gelangen. Über ein Keypad an der Außenseite kann die Tür mit einem speziellen Code geöffnet werden. Dieser Code liegt im Regelfall nur den Piloten vor.

Die französischen Behörden haben die Nationalitäten der Passagiere von Flug 4U9525 bekanntgegeben. Die 144 Personen stammen aus 18 Nationen. Spanien, USA, Großbritannien, Kasachstan, Iran, Kolumbien, Argentinien, Marokko, Australien, Mexiko, Japan, Venezuela, Chile, Israel, Dänemark, Niederlande, Belgien und Deutschland.

Update 14 Uhr:

Der Absturz der A320 wurde absichtlich herbeigeführt. Die Staatsanwaltschaft in Marseille gab am Mittag die Auswertung des Stimmrekorders bekannt. Demnach hat der Co-Pilot den Piloten absichtlich nicht wieder ins Cockpit gelassen. Der Autopilot wurde während der Abwesenheit auf Sinkflug umprogrammiert. Auf dem Stimmrekroder ist ein Atmen des Co-Piloten bis zum Aufprall zu hören.  Somit sind sich die Behören sicher, dass der Co-Pilot bei Bewusstsein war.

Der Co-Pilot plante bewusst den Selbstmord, heißt es. Als der Pilot mit seinem Co-Piloten kurz nach dem Start die Landung in Düsseldorf durchgehen wollte, ist der Co-Pilot nervös und einsilbig geworden.

Nach Angaben der französischen Behörden gab es keinen Grund für einen Sinkflug.  Co-Pilot Anderas L. war 28 Jahre alt und flog seit 2013 für Germanwings.

Die Passagiere sollen erst kurz vor Aufprall vom Sinkflug erfahren haben. Erst unmittelbar kurz vor dem Absturz sind Schreie zu hören. Zuvor haben Pilot und Crew versucht die Cockpit-Tür gewaltsam zu öffnen.

Update 14:40 Uhr: Der Zutritt zum Cockpit wurde bewusst blockiert, erklärt Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt in einem Pressestatement. Die Tür zum Cockpit konnte von innen mit einem Code versehen werden um einen Zutritt von außen mit Geheimcode zu verhindern.

Update: 16:00 Uhr: Lufthansa-Chef Carsten Spohr zeigte sich auf einer Pressekonferenz des Unternehmens geschockt. Co-Pilot Andreas L. hat seine Piloten-Ausbildung vor sechs Jahren unterbrochen. In der Zwischenzeit war Andreas  L. als Flugbegleiter tätig. Eine Journalistin behauptete auf der Pressekonferenz, dass sich der Co-Pilot bereits auf dem Hinflug am frühen Morgen auffällig verhalten hat. Dies bestätigt Lufthansa-Chef Spohr nicht.

Update 18:00 Uhr: Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit hält die psychologischen Tests für angehende Piloten der Lufthansa und Germanwings für völlig ausreichend. Lufthansa hätte einen der härtesten Aufnahmetests der Welt, sagt ein Sprecher der VC.

Bei einer regelmäßig stattfindenden Sicherheitsüberprüfung des Co-Piloten Andreas L. sind keine Auffälligkeiten festgestellt worden, teilt die Bezirksregierung Düsseldorf mit. Der letzte Check fand Ende Januar statt. Überprüft wurde ob strafrechtliche oder extremistische Sachverhalte vorliegen. Einen regelmäßigen psychologischen Test gibt es für Piloten und Kabinenpersonal in Deutschland nicht. Laut Vereinigung Cockpit sei dies auch nicht nötig.

Die Zahl der deutschen Opfer wurde nach oben korrigiert. 75 Deutsche seinen unter den Passagieren gewesen, heißt es vom auswärtigen Amt. Zuvor ist man von 73 Deutschen ausgegangen.

Das Alter des Co-Piloten Andreas L. wurde auf 27 Jahre korrigiert.