Rückzug: Pilotengewerkschaft VC stimmt Eurowings-Wachstumsplänen nicht mehr zu – Airline reagiert

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Foto: Pannock/airportzentrale.de

Der Vorstand der Vereinigung Cockpit lehnt den Tarifabschluss mit der Eurowings GmbH aus verbandsübergeordneten Gründen ab. Das teilte die Gewerkschaft am Mittag mit.

Ein wenig merkwürdig klingt die Begründung, hatte man sich doch bereits Ende Oktober auf den Tarifvertrag „Wachstum“ geeinigt (airportzentrale.de berichtete). Schon damals waren die Lufthansa-Pläne und die Air Berlin-Insolvenz bekannt. Es fehlte nur noch die Zustimmung der VC-Gremien. Die Frist ist heute abgelaufen.

Update: Eurowings hat auf die Abfuhr reagiert und will in Zukunft neue Piloten nur über die österreichische Eurowings-Tochter einstellen. Eurowings Europe wurde 2015 gegründet und hat bislang keinen Tarifvertrag für ihre Piloten abgeschlossen.

Die Gewerkschaft begründet die jetzt erfolgte Ablehnung wie folgt:
Durch die Insolvenz bedingte Kapazitäten sollen von der Eurowings GmbH mit neu angeschafften Flugzeugen und den Start- und Landerechten aus der Insolvenzmasse der Air Berlin bedient werden. Da das Eurowings Management alles dafür tut, um einen Betriebsübergang zu vermeiden, wurde versucht, eine Lösung zu verhandeln, mit der der Arbeitgeber seiner sozialen Verantwortung für die Piloten der Air Berlin gerecht wird. Gleichzeitig sollten Perspektiven für das Bestandspersonal der Eurowings sichergestellt werden.

„Es darf nicht sein, dass ein Fast-Monopolist im deutschen Pilotenmarkt, wie die zum Lufthansa Konzern gehörende Eurowings, ihre Position eiskalt ausnutzt, um einen Betriebsübergang zu umgehen. Betroffene Piloten dürfen nicht in Konditionen teils deutlich unter dem Niveau des Wettbewerbs gezwungen werden. Soziale Verantwortung sieht anders aus!“, so Jörg Handwerg, Mitglied des Vorstandes der Vereinigung Cockpit. „Dieser Tarifvertrag hätte weder für die von der Insolvenz betroffenen Piloten der Air Berlin, noch für das Bestandspersonal der Eurowings verbindliche Perspektiven geschaffen“, so Handwerg weiter.

Weiterhin fordert die Vereinigung Cockpit die Eurowings auf sich als Nutznießer der Air Berlin Insolvenz zu ihrer sozialen Verantwortung zu bekennen und den Mitarbeitern akzeptable Konditionen zu bieten. Mit Gehaltseinbußen von bis zu 40% und Konditionen die deutlich unter dem Niveau anderer Unternehmen im Wettbewerb liegen, sieht die Vereinigung Cockpit dies als nicht gegeben an.

Quelle: PM VC und airportzentrale.de