Regional-Fluggesellschaft InterSky bekommt Nachwuchs!

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ATR72-600: Demnächst auch in Intersky-Bemalung am Himmel Foto: Bildarchiv Intersky / ATR

Die Regional-Fluggesellschaft InterSky steht kurz vor einem deutlichen Wachstum. Nach einer längeren Evaluierungsphase ist die Flottenentscheidung gefallen. Nebst der Anschaffung von zusätzlichem und größerem Fluggerät wird auch die Belegschaft deutlich aufgestockt.

Renate Moser, Geschäftsführerin der InterSky verkündet voller Stolz: „Vor einem Jahr blickten wir so sorgenvoll in die Zukunft, dass wir uns zum Verkauf eines unserer Flugzeuge durchringen mussten. Doch seit der Zusammenarbeit mit der INTRO – Gruppe (Hans Rudolf Wöhrl und Peter Oncken) geht es steil aufwärts. Wir sind so optimistisch, dass wir uns entschlossen haben das Sitzplatzangebot der InterSky ab dem kommenden Jahr, durch den Kauf von zwei Flugzeugen, zu verdoppeln!“

Peter Oncken, geschäftsführender Gesellschafter von InterSky und INTRO – Aviation, lüftet das bisher gut gehütete Geheimnis der Flugzeugwahl: „Wir haben uns zum Kauf von zwei brandneuen ATR 72–600 entschieden. Das neueste Modell des erfolgreichsten Regionalflugzeuges aus dem Hause EADS! Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, haben sowohl Regionaljets, als auch konkurrierende Turboprop Flugzeuge genau analysiert und zwischen neuen oder gebrauchten Maschinen abgewogen. Die Wahl fiel auf die ATR 72–600, weil sie extrem zuverlässig und sensationell wirtschaftlich ist. Nur mit der ATR sehen wir uns in der Lage dem starken Wettbewerb im Luftverkehr die Stirn zu bieten. Auch wenn es wirtschaftlich nicht einfach zu stemmen war, so haben wir uns für neue Flugzeuge entschieden. Diese garantieren zum einen nicht nur das höchste Maß von Sicherheit und Bequemlichkeit, sondern zum anderen gibt es diesen modernen Typ bisher nicht auf dem Gebrauchtmarkt. Für uns als Fluggesellschaft spielten aber der extrem geringe Treibstoffverbrauch (etwa die Hälfte pro Passagier, im Vergleich zu einer klassischen Boeing 737), sowie der sehr leise Antrieb eine entscheidende Rolle. Die ATR 72-600 ist nicht weniger ökologisch, als ein moderner Intercity, aber mehr als doppelt so schnell! Mehr kann man von einem Flugzeug nicht erwarten, solche Werte erreichen auch modernste Jets nicht annähernd.“

Wann werden die Flugzeuge geliefert und was kosten sie? Peter Oncken beantwortet dies wie folgt: „Eine ATR 72–600 kostet 23,5 Mio. USD, hinzu kommen noch die benötigten Ersatzteile. Das ist eine Menge Geld, aber dafür bekommt man auch ein tolles Flugzeug. Die erste Maschine wird im Dezember 2012 zur Auslieferung kommen, die zweite im März 2013, also rechtzeitig zum Sommerflugplan. Die Umschulung von Piloten und Technikern beginnt bereits in den nächsten Tagen.“

Auf die Frage, auf welche Strecken die neuen Maschinen zum Einsatz kommen werden, sagte Peter Oncken nur: „Zum Streckenprogramm macht InterSky noch keine Angaben, denn die endgültige Entscheidung ist noch nicht gefallen. Auf jeden Fall aber soll der Heimatflughafen Friedrichshafen von dieser Flottenerweiterung profitieren!“

Besonders interessant wäre natürlich ein optimaler Zubringerdienst nach München. Dieser funktioniert aber nur, wenn insbesondere Lufthansa oder andere große Gesellschaften diese mit ihrem Langstreckenangebot abstimmen können. Entsprechende Gespräche führen wir seit geraumer Zeit. Ziemlich sicher aber dürfte sein, dass eine dieser mit 70 Sitzen ausgestatteten Maschinen auf bestehenden Strecken, die mit 50 Sitzen, deutlich kleinere Dash 8Q-300, ersetzen wird um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden.“

Natürlich spielen Arbeitsplätze eine wichtige Rolle. Hierzu nennt Renate Moser folgende Zahlen: „Jede ATR 72-600 benötigt, inklusive Teilzeitkräften, alleine beim fliegenden Personal ca. 30 Mitarbeiter. Hinzu kommen die Techniker sowie das eigene und fremde Bodenpersonal. Grob geschätzt werden wir daher ab dem Winterflugplan 2012/13 unseren Personalstand bei InterSky schrittweise von derzeit rund 100 Mitarbeitern um etwa 100 Personen aufstocken und damit auf insgesamt 200 Mitarbeiter verdoppeln.“

Der Dritte im Bunde, INTRO – Gesellschafter Hans Rudolf Wöhrl, äußerte sich zu der Entscheidung von InterSky mit den Worten: „Im Jahre 1984 entschieden wir uns beim NFD (heute Eurowings) zum Kauf des ersten ATR Typs und waren damit quasi Geburtshelfer für diese Flugzeugserie. Fast 20 Jahre flog ich die ATR als Pilot und niemals, selbst auf einem Flug nach Neuseeland, hat sie mich im Stich gelassen. Obwohl äußerlich dem Urmodell zum Verwechseln ähnlich, ist die neue ATR 72–600 kaum noch mit ihr vergleichbar. So sind Elektronik und die Sicherheitsphilosophie dem der neuesten Airbus – Familie angepasst und unterscheiden sich grundlegend von dem, was vor fast 30 Jahren das Modernste vom Modernen war. Die ATR war und ist (trotz oder wegen des Turboprop–Antriebes) für den Regionalverkehr das Nonplusultra. Mit ihr wird es InterSky gelingen, das löchrig gewordene Netz des Linienverkehrs in der Fläche, wieder zu flicken. Die internationalen Fluglinien haben wegen des massiven Wettbewerbes und Kostendruckes keine andere Möglichkeit, als sich auf große Flugzeuge und den Verkehr über ihre wichtigen Knoten (Hubs) zu konzentrieren. Die Billigfluggesellschaften können nur Strecken mit hohem Aufkommen (meist touristisch) bedienen und meiden aus Kostengründen die großen Flughäfen. Doch gerade diese sind für Geschäftsreisende aus der Region von übergeordneter Wichtigkeit. Der Regional-Verkehr ist heute so wichtig, wie er schon einmal vor 40 Jahren war und daher kann ich dieses Comeback nur begrüßen.“

Quelle: PM Intersky