Mit „TUI 2022“ stellt das Reiseunternehmen sein Zukunftsprogramm vor – Ausfall TUIfly ist spürbar

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Foto: Simon Pannock

TUI Vorstandsvorsitzender Fritz Joussen stellt anlässlich der Hauptversammlung in Hannover das Zukunftsprogramm „TUI 2022“ vor. Der Fokus liegt auf Digitalisierung und Wachstum in neuen Märkten. Das Ziel ist, in den nächsten fünf Jahren eine Milliarde zusätzlichen Umsatz zu generieren und eine Millionen neue Kunden zu erreichen.

TUI will nicht nur das Kerngeschäft mit Hotels und Kreuzfahrten und in den angestammten Märkten und Geschäften weiter ausbauen. Wachstum soll insbesondere durch das Erschließen neuer Quellmärkte generiert werden. Viele dieser Märkte wie Spanien, Portugal, Brasilien und China sind heute bereits Urlaubsdestinationen für TUI. Die Entwicklung dieser Destinationen auch als Quellmarkt soll mit dem neuen Zukunftsprogramm „TUI 2022“ konsequent ausgebaut werden. Dies erfolgt weitestgehend digital, auf Basis einer standardisierten, weltweit skalierbaren einheitlichen Softwarearchitektur und durch die globale Expansion der starken Dachmarke TUI.

„TUI wird digitaler, TUI wird noch internationaler“, fasst Joussen die Ziele zusammen. „Märkte wie Asien und Südamerika sind Regionen der Welt mit stark wachsenden Mittelschichten, für die sich mit wachsendem Wohlstand neue Möglichkeiten eröffnen, um zu reisen und die Welt zu entdecken. In diesen Märkten wollen wir die Expansion unserer Marke vorantreiben.“

TUI Group mit gutem Start in das Geschäftsjahr 2016/17
Die TUI Group ist gut in das neue Geschäftsjahr 2016/17 gestartet. Der Umsatz stieg im Berichtszeitraum, der im ersten Quartal branchentypische Verlust wurde gegenüber dem Vorjahr verringert. Auf Basis konstanter Wechselkurse wurde das bereinigte EBITA von Oktober bis Dezember um 17,0 Prozent auf ein saisonübliches Minus in Höhe von 66,7 Millionen Euro (Vorjahr -80,4 Millionen Euro) verbessert. Unter Einbeziehung von Wechselkurseffekten ergibt sich ein Plus von 25,0 Prozent auf -60,3 Millionen Euro. Das Ergebnis berücksichtigt überdurchschnittlich hohe krankheitsbedingte Ausfälle des Personals bei der TUI fly Deutschland Anfang Oktober 2016. Der Umsatz der TUI Group wuchs um 8,5 Prozent1 auf 3,49 Milliarden Euro (Vorjahr: 3,21 Milliarden Euro) – einschließlich Wechselkurseffekte ergibt sich ein Plus um 2,3 Prozent auf 3,29 Milliarden Euro.

Fritz Joussen, Vorstandsvorsitzender der TUI Group, betonte die Stärke des Konzerns trotz eines unruhigen Marktumfeldes in einigen Zielländern: „Unter dem Dach der TUI sind eigene Hotel- und Kreuzfahrtgesellschaften, Flugzeuge und Veranstalter vereint. Und wir sind in mehr als 100 Ländern der Welt aktiv. Das gibt uns große Flexibilität und wir können unser Programm schnell anpassen, wenn die Reisewünsche der Kunden sich verändern. Die 2014 eingeleitete Transformation zum integrierten Touristikkonzern mit Schwerpunkt auf Hotels- und Kreuzfahrtgesellschaften zahlt sich besonders aus. Das hat das sehr gute Ergebnis für das abgeschlossene Geschäftsjahr bewiesen und zeigt sich erneut im ersten Quartal 2016/17. Darüber hinaus haben wir den im ersten Geschäftsquartal begonnenen Verkaufsprozess für Travelopia am gestrigen Montag erfolgreich abgeschlossen. Der erzielte Preis liegt bei umgerechnet 381 Millionen Euro (Enterprise Value) und entspricht dem 14,4-fachen des bereinigten EBITA der Sparte. Die Transaktion schafft also Wert. Sie markiert außerdem den nächsten strategischen Schritt, um das Profil der TUI als vertikal integrierter Touristikkonzern weiter zu schärfen. TUI ist wirtschaftlich kerngesund und wir liefern, was wir versprechen. Für das Gesamtjahr 2016/17 erwarten wir weiterhin ein Wachstum beim bereinigten EBITA von mindestens 10 Prozent1.“

Touristik: Gute Entwicklung der Region Nord, bei RIU und Kreuzfahrten – Ausfälle bei TUI fly Deutschland belasten Ergebnis in Region Zentral
Der saisonal übliche Verlust des Veranstaltungsgeschäftes der drei Quellmarkt-Regionen betrug auf Basis konstanter Wechselkurse -125,9 Millionen Euro (Vorjahr: -90,3 Millionen Euro). Einschließlich der Wechselkurseffekte lag das Ergebnis bei -120,3 Millionen Euro.

Die Region Nord (UK & Irland, Nordische Länder, Kanada, Russland) profitierte von starken Buchungseingängen im Quellmarkt UK & Irland, die zurzeit um mehr als zehn Prozent über dem Vorjahr liegen. Insbesondere die Langstrecke und Kreuzfahrten mit der im Sommer 2016 neu in Dienst gestellten „TUI Discovery“ tragen zum Anstieg bei. Für die Nordischen Länder bleibt das Marktumfeld weiterhin herausfordernd, mit einer geringeren Nachfrage für die Ziele Türkei und Nordafrika. Darüber hinaus schlagen dort Marketingkosten im Zusammenhang mit der Markenmigration zu Buche. Das bereinigte Ergebnis der Region Nord verbesserte sich im Berichtszeitraum auf Basis konstanter Wechselkurse um 10 Millionen Euro auf -20,2 Millionen Euro.

Die Region Zentral (Deutschland, Österreich, Schweiz, Polen) verbuchte dagegen einen Ergebnisrückgang im Vergleich zum Vorjahresquartal. Der Quellmarkt Deutschland verbesserte die operative Entwicklung auf Basis eines erhöhten Marktanteils und konnte den Direkt- und Online-Vertrieb ausbauen. Dennoch wurde das Ergebnis des Quellmarkts und damit der Region insgesamt belastet. Grund dafür waren die überdurchschnittlich hohen krankheitsbedingten Ausfälle bei der TUI fly Deutschland im Oktober 2016. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 22 Millionen Euro. Insgesamt verbuchte die Region Zentral daher einen Ergebnisrückgang auf Basis konstanter Wechselkurse um 25,4 Millionen Euro auf -52,4 Millionen Euro.

Das operative Ergebnis der Region West (Belgien, Niederlande, Frankreich) wurde durch verschiedene Faktoren beeinträchtigt, dazu gehören unter anderen Marketingkosten für die Einführung der Marke TUI in Belgien und die erstmalige Einbeziehung des saisonalen Verlustes von Transat in das Ergebnis des Quellmarktes Frankreich. TUI hatte die französische Transat im Oktober 2016 gekauft. Das Ergebnis der Region West betrug -47,7 Millionen Euro (Vorjahr: -27,7 Millionen Euro).

Hotels & Resorts: Wachstumstreiber höherer Durchschnittspreis pro Bett
Die Sparte Hotels & Resorts hat das Ergebnis im 1. Geschäftsquartal 2016/17 gegenüber dem Vorjahreszeitraum nahezu verdoppelt. Das bereinigtes EBITA wurde auf 48,8 Millionen Euro erhöht (Vorjahr: 25,2 Millionen Euro). Insbesondere RIU konnte die Auslastung der eigenen Häuser um zwei Prozentpunkte verbessern, der Durchschnittspreis pro Bett kletterte um sechs Prozent. Auch Robinson konnte den Durchschnittspreis pro Bett erhöhen, das Plus betrug drei Prozent.

Kreuzfahrten: Weiter erfolgreich auf Wachstumskurs
Der Kreuzfahrt-Bereich der TUI Group hat im 1. Geschäftsquartal den Wachstumskurs fortgesetzt und ein positives operatives Ergebnis erwirtschaftet. Das bereinigte EBITA kletterte auf 19,1 Millionen Euro (Vorjahr: 8,2 Millionen Euro). Bei TUI Cruises sorgte die erfolgreiche Erweiterung der Flotte mit der „Mein Schiff 5“ im Sommer 2016 für deutlich mehr Passagiertage und ein verbessertes operatives Ergebnis. Die Auslastung der aktuell fünf Kreuzfahrtschiffe der TUI Cruises blieb mit 100 Prozent auf einem sehr hohen Niveau. Die durchschnittliche Rate pro Tag und Passagier lag im Berichtszeitraum bei 143 Euro (Vorjahr 146 Euro). Der Wachstumskurs der TUI Cruises im Marktsegment der Premiumkreuzfahrten wird in diesem Geschäftsjahr weiter fortgesetzt. Im Juli dieses Jahres wird die „Mein Schiff 6“ auslaufen. In den Jahren 2018 und 2019 werden zwei weitere neue Kreuzfahrtschiffe der „Mein Schiff“-Flotte bei TUI Cruises in Dienst gestellt.

Auch Hapag-Lloyd Cruises entwickelte sich im Berichtszeitraum sehr positiv. Die Auslastung der Luxus- und Expeditionsschiffe wurde auf 74 Prozent gesteigert (Vorjahr 70 Prozent). Die durchschnittliche Rate pro Tag und Passagier lag mit 549 Euro um 15 Prozent über dem Vorjahreswert. Beide Flotten lieferten einen positiven Ergebnisbeitrag.

Weitere Synergien gehoben
Im Berichtszeitraum wurden weitere fünf Millionen Euro der beim Zusammenschluss von TUI AG und TUI Travel im Jahr 2014 angekündigten Synergien gehoben. Die Einsparungen wurden hauptsächlich im Bereich der Konzernstrukturen erreicht.

Quelle: PM TUI