Luftpost 58: Vorsicht Fettnapf !

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Andreas Fecker – Foto: Bildarchiv Andreas Fecker

Bitte, liebe Leser, seht es mir nach, wenn ich immer wieder einmal alte „Kriegsgeschichten“ ausgrabe. Aber die meisten sind einfach zu köstlich, um sie ruhen zu lassen.
Decimomannu liegt auf Sardinien, und dort trainieren Piloten verschiedener Nationen und unterschiedlicher Flugzeugmuster den Luftkampf. Auch Piloten unserer Luftwaffe. Ein junger Starfighterpilot stand in ebendiesem Decimomannu nach Dienst an der Bar und löschte seinen Durst. Ein Bier ergab das andere, bis er einen alten Piloten mit grauen Haaren neben sich entdeckte. Er musterte ihn kritisch und entdeckte das Wappen eines deutschen Phantomgeschwaders auf dessen Fliegerkombi.
„Aha“, sagte er, „Phantom! Scheißhobel! Dir zeige ich noch allemal, was ein richtiges Flugzeug ist.“ Dabei sah er sich nach seinen älteren, erfahreneren Starfighter-Kameraden um, als würde er von ihnen Unterstützung erhoffen. Doch diese versuchten ihn ruhig zu stellen. „Hör auf, Mensch! Das vergeigst Du!“ Aber unser junger Starfighterpilot kam gerade erst in Fahrt. „Im Luftkampf hättest Du keine Chance gegen mich! Ich kenne jeden Trick. Und abhauen könntest Du mit Deiner Phantom auch nicht.“
„Soso“, antwortete der Ältere. „Wie viele Flugstunden hast Du denn auf dem Starfighter?“ „200“, prahlte der Jüngere stolz. „Dann häng mal noch eine Null dran, soviel hatte ich auf dem Starfighter, bevor ich auf die Phantom umgestiegen bin. Und auf der habe ich auch schon über 1000!“
Merke daher: Nimm den Mund nie zu voll wenn Du nicht weißt, wen Du vor dir hast!

von Andreas Fecker