Luftpost 317: Tupferware

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Andreas Fecker – Foto: Bildarchiv Fecker

Der Krieg gegen Corona wird auf vielen Schlachtfeldern ausgetragen. Immer häufiger besinnt man sich dabei auf das Militär. Krankenhäuser der Bundeswehr, Lazarettflugzeuge, Rückholungen aus China, Feldlazarette, Militärärzte, Betten, Beatmungsgeräte, Schutzkleidung, Kasernen für die Quarantäne, Lastwagen, alle logistischen Fähigkeiten der Armee sind gefragt. Dabei wurden erst letzte Woche am Flughafen Nairobi sechs Millionen Atemschutzmasken gestohlen, die die Bundeswehr bei einem Hersteller in Kenia bestellt hat. Offenbar muss man mittlerweile auch Pfennigartikel militärisch sichern, weil sie Mangelware geworden sind. Längst hat in Italien der Kampf gegen die Pandemie eine militärische Note, schon weil die Carabinieri ein Teil der Streitkräfte sind.

Auch die Amerikaner haben inzwischen einen Crisis Battle Staff eingerichtet, nachdem sich im Weißen Haus die Erkenntnis herumgesprochen hat, dass Corona eben doch keine Verschwörung der Demokraten ist, um den Präsidenten zu beschädigen. Zwei Hospitalschiffe mit jeweils 1000 Betten wurden in Marsch gesetzt, eines nach New York (USNS Comfort), ein anderes nach Los Angeles (USNS Mercy). Bei mittlerweile über 750.000 Infizierten (19.04.2020, 20:00 Uhr) und über 40.000 Toten fehlt es in den Krankenhäusern und Arztpraxen an medizinischem Basis-Material.  Jüngster Kraftakt der US Air Force war ein Airlinft für 500.000 medizinischen Tupfer aus einem amerikanischen Depot im norditalienischen Aviano, um Corona-Test-Kits zusammenzustellen. Eine C-17 Globemaster brachte die 13 Paletten zum größten amerikanischen Frachtflughafen nach Memphis in Tennessee. Dort wird die Fracht auf FedEx-Flugzeuge verteilt und flächendeckend über alle 50 Staaten geflogen.
Andreas Fecker

So sieht es aus, wenn eine halbe Million Tupfer eiligst transportiert werden müssen. – Foto: US Air Force

2 Antworten zu “Luftpost 317: Tupferware”

  1. Hafner sagt:

    Lese ich immer wieder gern. Und lerne auch was dazu.

  2. Andreas Fecker sagt:

    Liebe Monika,
    hättest Du vor 60 Jahren keine Hilfe geholt, gäbe es heute diese Luftpost nicht.
    Andreas