Lufthansa will Flugbegleiterstreik beenden und bietet 3.000 Euro Einmalzahlung an

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Lufthansa Airbus A380 – Foto: Bildarchiv Lufthansa

Der Vorstand der Deutschen Lufthansa AG hat einen erneuten Vorstoß für eine Lösung des Tarifkonflikts mit der Gewerkschaft UFO beschlossen. Wie geplant kam am Nachmittag der Vorstand zusammen um über den aktuellen Tarifkonflikt mit den Flugbegleitern zu beraten.

Schon heute bietet das Unternehmen seinen 19.000 Flugbegleitern Vergütungs- und Versorgungsleistungen, die weit überdurchschnittlich sind und von kaum einer anderen Fluggesellschaft weltweit erreicht werden, teilt die Airline mit.

„Trotzdem hat die Gewerkschaft UFO ihre Mitglieder seit vergangenem Freitag zu einem Dauerstreik aufgerufen, der unverantwortlich und in Deutschland inzwischen ohne Beispiel ist. Der Ausstand wird auf dem Rücken von Millionen Fluggästen und mehr als 100.000 Mitarbeitern der Lufthansa Group ausgetragen. Angesichts dieser Situation setzen wir alles daran, einen Lösungsweg zu finden, um diesen Ausstand zu beenden. Damit unsere Kunden nicht weiter durch die Auswirkungen des Streiks geschädigt werden, haben wir uns zu dieser abermaligen Verbesserung unseres Angebots durchgerungen. Gleichzeitig müssen wir die Flottenentwicklung bis 2017 kritisch überprüfen“, sagt Dr. Bettina Volkens, Vorstand Personal und Recht der Deutschen Lufthansa AG.

Um schnellstmöglich eine Wiederaufnahme der Gespräche mit der UFO zu erreichen, hat der Vorstand daher in einer außerordentlichen Sitzung heute Folgendes entschieden:

Abschluss eines Vergütungstarifvertrags
Lufthansa bietet ein Vergütungs-Gesamtpaket im Volumen einer Verbesserung von insgesamt mehr als sechs Prozent:

Lufthansa erhöht die Zusage einer Einmalzahlung an alle 19.000 Flugbegleiter der Lufthansa Passage signifikant von 2.000 Euro auf 3.000 Euro. Die Einmalzahlung würde damit gegenüber dem letzten Angebot um 50 Prozent steigen.

Darüber hinaus bietet Lufthansa allen Flugbegleitern der Lufthansa Passage eine Gehaltserhöhung um 1,7 Prozent zum 1. Januar 2016 sowie eine Gehaltserhöhung um weitere 1,7 Prozent zum Jahresstart 2017.

Ruhestandsregelung ab 55 Jahre
Lufthansa akzeptiert die Forderungen der UFO hinsichtlich einer Ruhestandsregelung ab dem 55. Lebensjahr. Das gilt ausnahmslos für alle derzeit in der Kabine der Lufthansa Passage tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Damit würde jeder der 19.000 Flugbegleiter auch in Zukunft eine Versorgungsleistung erhalten, die in der Luftverkehrs-Branche ihresgleichen sucht.

Mit diesem Angebotspaket erfüllt Lufthansa materiell alle wesentlichen Forderungen der UFO für alle 19.000 Mitarbeiter der Kabine. Alternativ war der UFO angeboten worden, die bislang gültige Regelung zur Übergangsversorgung unverändert für alle Bestandsmitarbeiter beizubehalten. Dies hatte die Gewerkschaft jedoch abgelehnt.

Altersversorgung künftiger Mitarbeiter
Auch Mitarbeitern, die ab dem 1. Januar 2016 eingestellt werden, bietet Lufthansa eine branchenweit überdurchschnittliche, attraktive Altersversorgung an.

Weitere offene Themen
Für sämtliche weitere Themen ist Lufthansa jederzeit bereit, unmittelbar Verhandlungen zu beginnen – auch unter Einbeziehung eines Mediators.

Spitzengespräch mit dem Konzernvorstand, um weitere Schritte zu gestalten
Unter der Voraussetzung einer sofortigen Beendigung der Streikmaßnahmen lädt Lufthansa die UFO-Führung zu einem Spitzengespräch mit dem Vorstands-vorsitzenden, Carsten Spohr, sowie mit den Vorstandsmitgliedern Dr. Bettina Volkens und Karl Ulrich Garnadt für den morgigen Dienstag, den 10. November, ein, um die Ausgestaltung des verbesserten Angebots zu besprechen.

„Die nochmalige Verbesserung unseres Angebots ist für uns ein schwerer Schritt“, sagt Karl Ulrich Garnadt, Mitglied des Vorstands und Vorsitzender des Passagevorstands. „Wir sind uns im Klaren darüber, dass die dringend notwendigen Verbesserungen der Kosten- und Wettbewerbspositionen mit diesem erneuten Entgegenkommen nicht erreicht werden können und sich der Abstand zu relevanten Wettbewerbern weiter vergrößert.“

Anpassung der Flottenentwicklung ab 2016
Vor diesem Hintergrund hat der Vorstand gleichzeitig beschlossen, die Kapazitäts- und Angebotsentwicklung der Lufthansa Passage für 2016 und die Folgejahre neu zu bewerten. Angesichts der weiterhin ungelösten strukturellen Kostenprobleme sollen insbesondere ertragsschwache Strecken der Lufthansa Passage nach Asien, Afrika und Südamerika auf den Prüfstand kommen.

„Nach diesem nochmals verbesserten Angebot für alle 19.000 Flugbegleiter erwarten wir von der UFO jetzt ein klares Signal. Wir fordern die Gewerkschaft auf, ihren Streik nun unverzüglich zu beenden“, betont Karl Ulrich Garnadt.

Quelle: PM Lufthansa