Laser Attacken auf Piloten nehmen zu

Werbung
Vielleicht sickert es doch irgendwann einmal in die Gehirne bestimmter Menschen ein, dass es keine gute Idee ist, Piloten von Flugzeugen mit 200, 300, 400, oder 500 Passagieren kurz vor der Landung zu blenden; besser ausgedrückt: „blind zu machen“, während ihr Flugzeug mit 300 km/h auf die Betonpiste zufliegt. – Bild: Fecker

Am Sonntag (14.02.2016) mussten elf Airliner im Anflug auf Newark, New Jersey, ihre Landung abbrechen, nachdem sie von Lasern geblendet wurden. Im vergangenen Jahr gab es in den USA über 5.000 Laser Angriffe auf Airliner. Das FBI hat mittlerweile 10.000 Dollar für Hinweise zur Ergreifung der Verbrecher ausgesetzt. Die Anklagen lauten durchgängig auf versuchten Mord. Die Standardausrede von gestellten Laserangreifern, ‚man sei sich nicht im Klaren gewesen, was der Laser anrichtet‘, zieht nicht mehr. In einem Fall wurde ein Mann zu 14 Jahren Haft verurteilt. Ebenfalls gestern Nacht musste ein Jumbo der Virgin Atlantic wegen einer Laser-Blendung nach dem Start nach Heathrow zurückkehren, mit allen Folgekosten für die Übernachtung der 275 Passagiere plus Crew. Nach dem Verursacher wird gefahndet.

In Deutschland haben die Haftpflichtversicherungen inzwischen reagiert. Sie werden nicht mehr für Schäden eintreten, die durch Laser-Pointer verursacht wurden, unabhängig vom Alter des Verursachers. Blendungen von Hochgeschwindigkeitszügen haben bei uns zugenommen, auf Autobahnbrücken rüsten die Kanaldeckelwerfer schon auf Laserpointer um, weil die wesentlich weniger Arbeit machen, genauso effektiv sind und keine DNA hinterlassen. Für die Luftfahrt arbeitet die Industrie fieberhaft an Geräten, die in Sekundenschnelle die Quelle des Lasers feststellen und mit Fein-Koordinaten an die Polizei übermitteln kann.

Von Andreas Fecker

Eine Antwort zu “Laser Attacken auf Piloten nehmen zu”

  1. Roland Oster sagt:

    es vergeht kaum ein Monat, in dem Laser Attacken auf landende Rettungshubschrauber gemeldet werden. In Wien konnte letztes Jahr ein Täter ermittelt werden. Der Rettungsassistent im Hubschrauber konnte das Gebäude melden, woher der Laserstrahl kam. Unmittelbar danach wurde der Täter von der Polizei ermittelt und angezeigt.
    Viele werden aber dabei nicht erwischt. Solange man aber diese „Spielzeuge“ im Internet kaufen kann und die rechtlichen Regeln nicht angepasst werden, wird sich daran so schnell nichts ändern.
    Das ist doch ein Fall für die Verkehrs- und Luftfahrtbehörden. Hierbei handelt es sich um den Einsatz des Lasers als Waffe.
    Man stelle sich einmal vor, ein Pilot eines Rettungshubschraubers wird im Landeanflug bei Nacht mit BiV-Brille auf der Dachlandeplattform eines Krankenhauses von einem Laser geblendet und verliert plötzlich die Orientierung.
    Was unternimmt denn die Vereinigung Cockpit oder die DFS zu diesem Thema ?