GdF: Stromausfall der belgischen Flugsicherung – EU-Sparmaßnahmen sind schuld

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Foto: Dierk Wünsche

In ihrer Pressemitteilung vom 20.05.2015 wies die Gewerkschaft der Flugsicherung e. V. (GdF) zusammen mit ihren europäischen Partnerverbänden darauf hin, dass es in diesem Sommer aufgrund der aufgezwungenen Sparmaßnahmen der EU und dem damit verbundenen Investitions- und Systemerneuerungsstop im Bereich der europäischen Flugsicherungen zu Beeinträchtigungen und Kapazitätsengpässen kommen kann und wird.

Diese Ankündigung wurde nun leider schneller als erwartet und gewünscht traurige Realität. Am 28.05.2015 fiel am Vormittag bei der belgischen Flugsicherung die elektrische Versorgung aus. Das für diesen Fall sofortige automatische Umschalten auf Notstromaggregate erfolgte ebenfalls nicht.

„Wie wir inzwischen von unseren belgischen Kollegen erfahren haben, betraf der Stromausfall im Kontrollzentrum Belgocontrol, welches für die Überwachung des kompletten belgischen Luftraumes zuständig ist, nicht nur die technischen Systeme wie Radarbilder und Sprechfunk, sondern die komplette Stromversorgung in den betroffenen Gebäuden. Lichter, elektrische Türen, Telefone, Klimaanlagen, alles war betroffen.“, heißt es in einer Mitteilung der GdF.

„Der augenblickliche stattgefundene Luftverkehr über Belgien konnte glücklicherweise von militärischen Kollegen, die sich an einem räumlich abgesetzten Ort in Semmerzake befinden, sicher abgearbeitet werden und dankbarerweise ohne Zwischenfälle oder, soweit bis heute bekannt, ohne Stafflungsunterschreitungen bis zur Schließung des belgischen Luftraumes kontrolliert zu Ende geführt werden.“

Die etwa 6 stündige Panne hatte mehr als 140 Flugausfälle zur Folge sowie eine große Anzahl von Flügen, die zu Ausweichflughäfen außerhalb von Belgien umgeleitet werden mussten.

Aufgrund dieses Zwischenfalles fordert die GdF e. V. erneut das Europäische Parlament und insbesondere die Europäische Kommission auf, die irrationalen und unserer Meinung nach weiterhin gefährlichen Sparpläne im Bereich der Flugsicherung neu zu überdenken und zu stoppen. Situationen, wie vergangene Woche in Belgien, dürfen nicht vorkommen. Der Sicherheit aller Passagiere, Flugzeugbesatzungen sowie den Beschäftigten im Luftverkehr muss weiterhin oberste Priorität eingeräumt werden.

Quelle: PM GdF