18. Update: Flug MH 370 – Suche geht in zwei Korridoren weiter

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Foto: Simon Pannock

Samstag, 8.03.2014: Wie Medien am Samstagmorgen berichten, wird eine Boeing 777-200 der Malaysia Airlines im Luftraum von Vietnam vermisst. Die Maschine befand sich auf dem Flug (MH 370) von Kuala Lumpur (Malaysia) nach Peking (China). An Bord sollen sich 227 Passagieren und 12 Crewmitglieder befinden. Laut der Fluggesellschaft sind es hauptsächlich Gäste aus China und Malaysia, darüber hinaus Passagiere aus Indonesien, Australien, Frankreich, den USA, Neuseeland, der Ukraine, Kanada, Russland, Taiwan, den Niederlanden und Österreich. Malaysia Airlines hat insgesamt 15 Maschinen vom Typ Boeing 777-200 in ihrer Flotte. Zwischenzeitlich wurden verschiedene Rettungs- und Suchmissionen entlang der Flugroute vom Golf von Thailand, Vietnam, Kambodscha, Laos  bis nach China ins Leben gerufen. Notrufsignale oder sonstige Mitteilungen aus dem Flugzeug sind nach Angaben der Airline bislang nicht eingegangen. Wie Vietnams stellvertretender Verkehrsminister Pham Quy Tieu nun sagte, hätten Suchflugzeuge im Meer vor der vietnamesischen Küste kilometerlange, parallel verlaufenden Ölspuren entdeckt. Trümmerteile wurden aber nicht gesichtet. Kurz darauf musste wegen des Einbruchs der Dunkelheit die Suche aus der Luft abgebrochen werden. Sie soll am Sonntagmorgen bei Tageslicht fort gesetzt werden. Zudem sind Schiffe in das fragliche Suchgebiet ausgelaufen. Nach wie vor ist völlig unklar, warum die Maschine der Malaysia Airlines offensichtlich verunglückt ist. Bislang ist es in der Unternehmensgeschichte von Malaysia Airlines selten zu Unfällen gekommen. Wie die Fluggesellschaft berichtet, gab es  zur Flugzeit keine Schlechtwetterberichte. Zudem gilt der Flugkapitän mit mehr als 30 Jahren Dienstzeit bei der Airline als sehr erfahrener Pilot. Auch der eingesetzte Flugzeugtyp Boeing 777 steht  in der Branche im allgemeinen Ruf sehr hoher Zuverlässigkeit. Der Flugzeughersteller Boeing drückte den betroffenen Familien des Malaysia Airlines-Flug MH370 bereits sein tief empfundenes Mitgefühl aus. Zudem stellte Boing den Ermittlungsbehörden ein technische Hilfsteam zur Verfügung. Wie eine Tageszeitung jetzt berichtet, sollen sich unter den Passagieren zwei Gäste mit gestohlenen Dokumenten befunden haben, was Spekulationen um einen terroristischen Hintergrund des Vorfalls nährt.

Sonntag, 9.03.1014: Am Sonntagmorgen berichten Ermittler vor der Presse, dass es auf den Radaraufzeichnungen Anzeichen dafür gebe, dass die Maschine vor ihrem Verschwinden umgekehrt sei. Zudem teilte der Vize-Chef der malaysischen Behörde für Zivilluftfahrt am Sonntagmorgen mit, dass man bislang keinerlei Hinweise auf einen Absturz gefunden habe. Das Suchgebiet sei einfach zu groß. Zwischenzeitlich wird auch gemeldet das sich das FBI in die Ermittlungen eingeschaltet hat, da amerikanische Staatsbürger betroffen sind. Behördennachrichten berichten am Vormitag von einem „ungewöhnlichen Gegenstand“ im Meer an der Südspitze Vietnams, den Aufklärer gesehen haben wollen. Ob es sich um das gesuchte Flugzeug handelt ist allerdings spekulativ. Insgesamt sind derzeit 40 Schiffe und 22 Flugzeuge im Sucheinsatz. Nach wie vor gibt es auch Spekulationen um einen terroristischen Hintergrund des Verschwindens, den die malaysische Regierung angesichts mehrerer Fluggäste mit falschen Papieren nicht ausschließen will. In diesem Zusammenhang hat die internationale Polizeibehörde Interpol die malaysischen Sicherheitskontrollen scharf kritisiert. Malaysia Airlines erklärte zwischenzeitlich, dass sie das Schlimmste befürchtet.

Montag, 10.03.2014: Auch am Montagmorgen geht die Suche nach Trümmern oder Ölspuren im Meer weiter. Neun Länder sind in die Suche eingebunden. Gleichzeitig werteten die Behörden in Malaysia Videoaufnahmen am Airport von verdächtigen Passagieren aus. Eine Person mit falschen Papieren wurde inzwischen identifiziert. Auch der auf dem Meer entdeckte Ölfilm wurde untersucht und der Schifffahrt zugeordnet. Die Ursachen des mysteriösen Verschwindens von Flug MH 370 sind somit weiterhin unbekannt und unterliegen der Spekulation.

Dienstag,11.03.2014: Weiterhin herrscht großes Rätselraten um das bislang spurlose Verschwinden der Malaysia Airlines Boeing 777. Es wird berichtet, dass China neu ausgerichtete Satelliten einsetzt, um nach dem verschwunden Flugzeug zu suchen. Spekulationen ranken sich weiterhin um die Herkunft der Fluggäste, die mit gestohlenen Papieren an Bord gegangen sind. Nach neuen Erkenntnissen handelt es sich aber wohl um Iraner, die von Schleusern mit falschen Papieren ausgestattet wurden, um nach Europa zu kommen. Heute werden auch neue Details über die mögliche Route des verschollenen Flugzeugs bekannt. Militärkreisen zufolge könnte die Boeing über die Straße von Malakka geflogen sein. Wie Vertreter des malaysischen Militärs mitteilen, sollen Radarbilder zeigen, dass das Flugzeug seinen Kurs geändert hat und niedriger geflogen ist.

Mittwoch, 12.03.2014: Angesichts fehlender Beweise für einen Absturz der Maschine  verbreiten sich zahlreiche Spekulationen und Verschwörungstheorien im Internet. Im Visier ist unter anderem der Co-Pilot, der bei einer früheren Gelegenheit während des Fluges im Cockpit herumgealbert und geraucht habe.

Donnerstag, 13.03.2014: Noch immer herrscht Ungewissheit und Spekulationen rund um das Geschehen an Bord und die Cockpit-Besatzung nehmen immer mehr Raum ein. Im Südchinesischen Meer suchen weiterhin Schiffe nach Spuren von Wrackteilen der verschwundenen Maschine. Sie gehen Hinweisen auf Satellitenbildern nach, die in Peking veröffentlicht wurden. Diese haben sich aber als unzutreffend erwiesen. Insgesamt wird die Nachrichtenlage immer verworrener, bis hin zu Spekulationen, dass die Maschine entführt wurde, um sie später für terroristische Zwecke zu nutzen. Auf einer Pressekonferenz dementierte der Verteidigungsminister und geschäftsführender Verkehrsminister in Malaysia zwischenzeitlich den Bericht des Wall Street Journals, wonach die verschwundene Maschine Stunden länger in der Luft gewesen sein könnte, als bislang angenommen.

Freitag, 14.03.2014: Endlich eine heiße Spur? Wie mehrere Medien berichten, haben chinesische Seismologen und Physiker ein „Ereignis“ am Meeresboden zwischen Malaysia und Vietnam gemessen und dies als eine mögliche Spur zu Flug MH370 gewertet. Das Wall Street Journal bleibt hingegen bei seiner vom vom malaysischen Verkehrsminister dementierten Darstellung, dass die Maschine noch Stunden nach der letzten Radarerkennung Signale sandte. Am Nachmittag wird bekannt, dass es eine neue Spur gibt: Militärische Trackingdaten sollen belegen, dass das Flugzeug nach Westen anstatt nach Osten geflogen ist,und zwar in Richtung der Andamanischen Inseln.

Samstag, 15.03.2014: Eine lange Woche ist es nun her, seit Flug MH 370 von Kuala Lumpur nach Peking von den Radarbildschirmen verschwand. Gefunden wurde von der Boeing trotz intensiver Nachforschungen bislang rein gar nichts! Heute berichten Medien, dass sie nach Überzeugung der Ermittler von ihrem Kurs abgewichen ist und Richtung Nordwest flog. Höchstwahrscheinlich seien die Kommunikationssysteme vorsätzlich abgeschaltet worden. Das deutet auf eine Entführung hin. Die Fragen nach dem warum und wieso blieben bislang unbeantwortet, ebenso wie die nach dem Schicksal und dem Leid der Flugzeuginsassen sowie ihrer Angehörigen.

Sonntag, 16.03.2014: Die malaysischen Behörden verstärken nun ihre Ermittlungen in Richtung der Piloten von Flug MH370. Polizisten durchsuchten  am Samstag zunächst das Wohnhaus des Flugkapitäns. Am Abend folgte dann auch das Haus des Co-Piloten. Bei einer Pressekonferenz sagte Malaysias Ministerpräsident Najib Razak am Nachmittag, dass das Acars-System (Digitales Datenfunksystem) nach dem Start noch kurz vor der Ostküste Malaysias deaktiviert worden sei. Das zweite Gerät, der Transponder, sei wenig später ausgeschaltet worden. Ein Entführungsszenario wollte er noch nicht bestätigen. Außerdem wurde die Suche nach dem Jet stark ausgeweitet. Auf die Bitte Malaysias seien nun 25 Nationen beteiligt. Weiterhin werden Daten der Flugüberwachung, Satellitenbilder und Radaraufzeichnungen ausgewertet. Dem letzten Satellitenkontakt zufolge sei die Boeing in einem von zwei möglichen Flugkorridoren zu suchen. Entweder sei sie im nördlichen Korridor von Nord-Thailand bis an die Grenze von Kasachstan und Turkmenistan zu vermuten oder im südlichen Korridor von Indonesien in den südlichen Indischen Ozean.

Montag, 17.03.2014: Die Nachrichtenlage ist nach wie vor verworren. Auf Bitten der malaysischen Regierung hat jetzt Australien  die Leitung der Suche nach der verschollenen Malaysia Airlines Boeing  im Indischen Ozean übernommen. -DW