Flughafen Hamburg: Vorfeld-Erneuerung geht in Phase fünf

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Grafik: Flughafen Hamburg

Die grundhafte Vorfeld-Erneuerung am Hamburg Airport ist in die nächste Phase gegangen: Seit Anfang Februar 2018 laufen die Arbeiten im fünften Bauabschnitt. Wenn dieser voraussichtlich Ende Juni 2018 abgeschlossen sein wird, werden bereits zwei Drittel des rund 330.000 Quadratmeter großen Hauptvorfeldes grundhaft erneuert sein – ein Großteil ist damit geschafft. Die fünfte Bauphase wird die letzte sein, die sich direkt an den Terminals befindet. Danach stehen wieder alle Fluggastbrücken, über die die Passagiere direkt vom Terminal in die Maschine gelangen, für den Flugbetrieb zur Verfügung. Dadurch entfällt ein Teil des zusätzlichen Passagierbus- und Gepäckverkehrs, der aufgrund der Baustelle entsteht. Insgesamt investiert der Hamburger Flughafen bis 2020 rund 120 Millionen Euro in die Grundinstandsetzung des kompletten Hauptvorfeldes.

Der fünfte Bauabschnitt auf dem Vorfeld 1 ist rund 58.000 Quadratmeter groß und befindet sich vor dem nördlichen Pier-Bereich. Wie bereits bei den vorherigen Bauphasen besteht die größte Herausforderung darin, die Maßnahmen bei laufendem Betrieb durchzuführen. Neben dem regulären Vorfeldverkehr fällt während der Bauzeit zusätzlicher Baustellenverkehr an. So kommen während einer Bauphase rund 60 Fahrzeuge zum Einsatz, darunter Bagger, Schneidgeräte für Beton und Asphalt, Wasserwagen, Asphaltwalzen, Betonfertiger und Plattenverdichter. Nachdem ein Vorfeldabschnitt aufgebrochen worden ist, wird der anfallende Schutt mit einem LKW zum Brechwerk transportiert, das sich neben dem nördlichen Ende der Start- und Landebahn 15/33 (Norderstedt/Alsterdorf) befindet. Hier wird er zerkleinert und aufbereitet und in derselben Bauphase für den neuen Bodenbelag wiederverwendet.

Achtung, Bauarbeiten: Längere Abfertigungswege am Flughafen
Aufgrund der Bauarbeiten steht zurzeit nicht das komplette Vorfeld 1 zur Verfügung. In der aktuellen Phase 5 können drei Fluggastbrücken („Finger“) nicht genutzt werden. Deshalb müssen mehr Flugzeuge auf dem etwa 2,5 Kilometer entfernten Vorfeld 2 abgestellt werden. Hamburg Airport hat sich auf die baubedingten Umstellungen am Hauptvorfeld gut vorbereitet: So werden zusätzliches Personal und noch mehr Busse eingesetzt, um auch kleinere Umwege während der Bauzeit abzufedern. Zudem hat der Hamburger Flughafen anhand der Erfahrungen aus den vergangenen Bauabschnitten seine Prozesse optimiert, sodass möglichst viele Flugzeuge die verbleibenden Fluggastbrücken nutzen können. Im laufenden Jahr, voraussichtlich bereits ab Sommer, werden wieder alle Fluggastbrücken verfügbar sein. In den späteren Bauphasen 6 bis 10 sind keine Fluggastbrücken betroffen.

12. April bis 23. Mai: Baustellenbedingt keine Landungen über Langenhorn
In der fünften Bauphase werden neben einem Vorfeldabschnitt auch die angrenzenden Rollwege erneuert, die das Vorfeld mit dem Start- und Landebahnsystem verbinden. Durch die Nähe zur Piste 05/23 (Niendorf/Langenhorn) gelten dabei bestimmte Sicherheitsabstände. Baustellenbedingt sind daher vom 12. April bis 23. Mai 2018 keine Landungen aus Richtung Nordosten (Langenhorn) möglich. Die anderen Start- und Landerichtungen sind weiterhin nutzbar. Starts in Richtung Niendorf erfolgen über eine verkürzte Bahn. Die Entscheidung, welche Bahn genutzt wird, treffen die Lotsen der Deutschen Flugsicherung (DFS) im Tower – abhängig von Wetter-, Sicherheits- und Verkehrslage.

2016 bis 2020: Grundhafte Vorfeld-Erneuerung in zehn Abschnitten
Die grundhafte Erneuerung des Hauptvorfeldes wird in zeitlich versetzten Abschnitten umgesetzt, um die Auswirkungen auf den Flugverkehr so gering wie möglich zu halten. Die Arbeiten umfassen die Erneuerung sämtlicher Leitungen, technischer Einrichtungen sowie der Oberfläche. Die Erneuerung der rund 330.000 Quadratmeter großen Vorfeld-Fläche ist notwendig, da die Nutzbarkeit der 40 bis 60 Jahre alten Betonflächen auf absehbare Zeit aufgebraucht sein wird. Das bisherige Vorfeld hat schon einiges aushalten müssen: In den vergangenen fünf Jahrzehnten sind über sechs Millionen Flugzeuge mit einem Gesamtgewicht von mehr als 290 Millionen Tonnen über diese Flächen gerollt.

Im Zuge der Vorfeld-Erneuerung ordnet Hamburg Airport auch die Linienführung und Beschriftung – das sogenannte Vorfeld-Layout – neu und passt es an die aktuellen EASA- und ICAO-Standards an. So wird der Bodenverkehr schneller und flexibler, die Roll- und Standzeiten der Flugzeuge verkürzen sich. Gleichzeitig rollen die Maschinen auf der sanierten Oberfläche besser und leiser. Das ist gut für die Umwelt und verringert den Triebwerkslärm sowie CO2-Emissionen. Als weitere Innovation soll das Vorfeld mit den Rollwegen zu beiden Pisten das intelligente Befeuerungssystem „Follow the Greens“ erhalten: Hierbei weisen in den Boden eingelassene grüne Lichtreihen den Piloten den Weg zum Start oder der richtigen Parkposition.

Quelle: PM Flughafen Hamburg