Flug 4u9525 soll durch gerissene Frontschreibe im Cockpit abgestürzt sein – nicht bestätigt

Werbung
Der erste gefundene Flugschreiber der A320 – Foto: BEA, France

Der nach dem Absturz gefundene Flugschreiber der A320 von Germanwings befindet sich inzwischen in Paris bei der französischen Flugunfallstelle BEA. Der Flugschreiber ist massiv beschädigt, Daten werden sich dennoch auslesen lassen, heißt es aus Paris. Bei dem Flugschreiber handelt es sich um dem Sprachrekorder. Der zweite Flugschreiber, der sämtliche Flugdaten aufgezeichnet hat, wird noch gesucht.

Derweil wurde die Zahl der deutschen Opfer nach oben korrigiert. Nach aktuellen Informationen der französischen Behörden seien 73 Deutsche beim Absturz in den südfranzösischen Alpen ums Leben gekommen.

Lufthansa hat für den Nachmittag eine Pressekonferenz am Flughafen Düsseldorf angekündigt. Carsten Spohr, Vorsitzender des Vorstands der Lufthansa wird für ein Statement erwartet.

Update 14:15 Uhr: Germanwings hat heute die Flugnummer von 4U-9525 auf 4U-9441 geändert. In der Branche kein unübliches Vorgehen nach Flugzeugunglücken.

Der Flugraum über der Absturzstelle in den südfranzösischen Alpen bleibt auch am Mittwoch weiter für den zivilen Luftverkehr gesperrt.

Die französische Staatsanwaltschaft Marseilles hat am Vormittag bestätigt, dass es keinen Funkverkehr mehr mit den Piloten, ab dem Zeitpunkt des Sinkflugs,  gab.

Germanwings bietet am Donnerstag Angehörigen an, mit einer Sondermaschinen zur Absturzstelle zu fliegen. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel ist am heutigen Mittwoch um kurz nach 14:00 Uhr gemeinsam mit NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft am Unglücksort eingetroffen.

Update 15:25 Uhr: Die Sprachblackbox (Flugeschreiber 1) ist von der französischen Flugunfallstelle BEA ausgewertet worden.

Nach ersten Informationen ist das Frontfenster im Cockpit gerissen, melden mehrere TV-Sender (Update: Anmerkung der Redaktion. Diese Information ist falsch – nur eine Behauptung). Dadurch ist innerhalb weniger Sekunden der Luftdruck und die Temperatur im Cockpit extrem gefallen. Nach Informationen eines N24 Flugexperten hatten die Piloten keine Chance. Vermutlich wurde mit einem eingeleiteten Sinkflug versucht das Flugzeug zu stabilisieren, bevor die Piloten das Bewusstsein verloren haben.

Update 15:35 Uhr: Auch der zweite Flugschreiber (mit den aufgezeichneten Flugdaten) wurde in den französischen Alpen gefunden. Der Flugschreiber soll ähnlich stark beschädigt worden sein, wie bereits der erste gefundene Flugschreiber.

In wenigen Minuten wird es eine Pressekonferenz mit weiteren Details geben. Die angekündigte Pressekonferenz verzögert sich.

Update 17:00 Uhr: Die angekündigte Pressekonferenz zum Auswertungsergebnis des ersten Flugschreibers verschiebt sich. Ursprünglich sollten um 16:00 Uhr weitere Details vorgestellt werden.

In diesen Minuten findet eine Pressekonferenz mit Merkel, Hollande und Rajoy in Frankreich statt. Staatspräsident François Hollande korrigiert die Meldung, dass auch der zweite Flugschreiber gefunden wurde. „Es wurde nur die Hülle des zweiten Flugschreibers geborgen“, sagte Hollande. Die Suche nach den Aufzeichnungsgeräten läuft weiter.

Am Nachmittag hat auch Lufthansa-Chef Carsten Spohr den Flughafen Düsseldorf besucht und sich mit Angehörigen der Verunglückten getroffen. Spohr sicherte Unterstützung zu, sowohl psychologischer als auch finanzieller Art.

Update 17:30 Uhr: In einer Pressekonferenz der französischen Behörden wurde die Aussage von Staatspräsident Hollande, es sei die Hülle eines zweiten Flugschreibers gefunden worden, dementiert. Die Flugunfallstelle BEA hat davon keine Kenntnis, hieß es. Die Suche läuft weiter.

Zum bereits gefunden Sprachrekorder gab es nur spärliche Informationen. Bestätigt wurde, dass es brauchbare Sprachtakes gibt. Doch für Rückschlüsse sei es zu früh. Die Auswertung dauert noch Tage, vielleicht sogar Monate, teilten die französischen Behörden mit.

Eine Explosion gab es an Bord nicht. Die Maschine ist bis zum Aufprall geflogen, sagte BEA-Chef Rémi Jouty mit.

Update 18:45 Uhr: Die französischen Behörden haben bislang die angeblich gerissene Frontscheibe im Cockpit und den damit verbundenen Druck- und Temperaturabfall innerhalb weniger Sekunden nicht kommentiert. Die britische „Daily Mail“ und weitere Medien hat am Nachmittag über eine defekte Frontscheibe berichtet. Nach N24-Experten-Angaben würde vieles für diese Version des Absturzes sprechen, Zitat: „Es klingt plausibel“. Anderseits kann eine Frontscheibe im Cockpit nicht einfach reißen. Die Scheiben bestehen aus mehreren verklebten Einzelscheiben. Ein Riss in einer Scheibe würde normalerweise keine Auswirkungen auf die weiteren Glasscheiben haben.

Update 19:45 Uhr: Auf einer letzten Pressekonferenz des heutigen Tages hat Lufthansa-Chef Carsten Spohr von der „dunkelsten Stunde der 60jährigen Geschichte von Lufthansa“ gesprochen. Lufthansa und Germanwings haben ihr versprechen erneuert, sich um die Angehörigen zu kümmern. Alle Hinterbliebenen sollen die Möglichkeit erhalten zur Unglücksstelle zu reisen. Lufthansa-Vorstand Spohr zeigte sich zuversichtlich, schon bald die Absturzursache zu erfahren.