Mit dem Wechsel auf den Winterflugplan 2015/2016 geht heute, am Sonntag (25.10.2015), auch die Ära einer Airline zu Ende. 2002 wurde Germanwings als Lufthansa-Tochter gegründet und hatte das Ziel Billigflüge anzubieten. Hohe Personalkosten und ein Umdenken in der Lufthansa-Führungsebene sorgen jetzt für das Aus der Fluggesellschaft.
Mit der neuen Eurowings antwortet der Lufthansa-Konzern auf die Billig-Konkurrenz wie Ryanair oder WizzAir. Zudem geht Deutschlands größte Airline noch einen Schritt weiter und versucht mit der neuen Billig-Airline auch erfolgreich den Langstrecken-Markt zu bedienen. Das gab es zuvor noch nicht.
Doch bis Germanwings vollständig von der Bildfläche verwunden ist, wird es noch ein paar Jahre dauern. Bis Januar 2016 wird der Vertrieb samt Promotion aufrecht erhalten. Auch werden wir die Flugzeuge noch eine ganze Weile in der typischen Germanwings-Lackierung sehen. Nach Lufthansa-Angaben wird jedes Flugzeug noch so lange den Schriftzug tragen, wie ihre Crew zu den Lufthansa-Tarifen bezahlt wird. Erst wenn die neuen Eurowings-Tarife für eine Crew zu tragen kommen, bekommt der Flieger auch eine neue Lackierung spendiert.
Die Gewerkschaften kritisieren die neue Tariflandschaft der Lufthansa. Ein Eurowings-Co-Pilot soll nach internen Informationen ein Einstiegsgehalt von rund 44.000 Euro erhalten, dagegen verdient ein Co-Pilot bei der Lufthansa ab dem ersten Arbeitstag mindestens 62.000 Euro im Jahr.
Um trotz Personalmangel alle Eurowings-Flüge starten zu lassen, hat die Lufthansa eine Kooperation mit SunExpress abgeschlossen. Die Airline (Gemeinschaftsunternehmen von Lufthansa und Turkish Airlines) wird die Crews für Langstreckenflüge stellen. Auch TUIfly und Austrian Airlines helfen aus.
Mit Eurowings kommt auch eine neue Flugnummer. Die typische Germanwings-Flugnummer beginnend mit „4U“ wird nicht sofort durch die neue Eurowings-Nummer „EW“ ersetzt werden. Auch hier gilt: Die Flugnummern werden erst in den nächsten Tagen nach und nach getauscht.
Noch hat Eurowings ihren Sitz am Flughafen Düsseldorf, doch auch das wird sich ändern. Die Airline übernimmt die Germanwings-Büroräume in Köln und macht den Flughafen Köln/Bonn zu ihrem Heimatflughafen.
