Cathay Pacific macht fast 100 Millionen Euro Gewinn im ersten Halbjahr und ist dennoch unzufrieden

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Airbus A330 von Cathay Pacific Foto: Bildarchiv Airbus

Die Cathay Pacific Gruppe verzeichnete in den ersten sechs Monaten 2014 einen anteiligen Gewinn in Höhe von 347 Mio. HK$ (33,5 Mio. €) im Vergleich zu einem Gewinn von 24 Mio. HK$ (2,3 Mio. €) im ersten Halbjahr 2013. Der Gewinn pro Aktie lag bei 8,8 HK Cents im Vergleich zum Gewinn pro Aktie von 0,6 HK Cents im ersten Halbjahr 2013. Der Umsatz für diesen Zeitraum stieg um 4,6 % auf 50,840 Mrd. HK$ (4,907 Mrd. €).

Eine Anzahl von verschiedenen Faktoren hatte in der ersten Hälfte des Jahres einen deutlich negativen Einfluss auf das Geschäftsergebnis der Cathay Pacific Gruppe. Dazu zählten in erster Linie der sinkende Passagierertrag, die weiterhin schwache Nachfrage sowie Überkapazitäten im Frachtgeschäft, die anhaltend hohen Treibstoffpreise sowie die schwache Leistung der Beteiligungsgesellschaft Air China.

Der Treibstoff blieb weiterhin der bedeutendste Kostenfaktor der Gruppe. Im ersten Halbjahr 2014 stiegen die Kosten für Treibstoff im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,2%. Der Kostenanteil für Treibstoff belief sich auf 37,9% der Betriebskosten. Das sind 0,9 Prozentpunkte weniger als im Vergleichszeitraum 2013. Durch Sicherungsgeschäfte (Hedging) konnte in den ersten sechs Monaten des Jahres 2014 ein Gewinn von 1,024 Mrd. HK$ (98,8 Mio. €) erzielt werden, darunter zählen nicht realisierte Gewinne. Cathay Pacific setzt weiterhin auf die Modernisierung der Flotte, um langfristig Treibstoff einzusparen, und auf Kostenkontrolle.

Der Umsatz im Passagiergeschäft der Gruppe stieg im ersten Halbjahr 2014 gegenüber dem Vergleichszeitraum 2013 um 4,4% auf 36,520 Mrd. HK$ (3,525 Mrd. €). Aufgrund der Einführung neuer Strecken (Doha und Newark) sowie zusätzlicher Frequenzen auf bestehenden Langstrecken stiegen die Kapazitäten um 5,3%. Die Auslastung erhöhte sich um 2,3 Prozentpunkte auf 83,6%. Der Anstieg der Passagierzahlen ging jedoch zu Lasten des Ertrags, der um 3,5% auf 66,6 HK Cents fiel. Die Passagiernachfrage war auf den Langstrecken in allen Reiseklassen stark. Die Nachfrage auf den regionalen Strecken blieb generell stabil, obwohl die starke Konkurrenz und einige schwache Südost-Asien-Strecken auf den Ertrag drückten.

Der Frachtumsatz der Gruppe lag im ersten Halbjahr 2014 bei 11,633 Mrd. HK$ (1,125 Mrd. €), was einem Anstieg von 3,4% gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr entspricht. Der Ertrag von Cathay Pacific und Dragonair sank um 6,9% auf 2,17 HK$. Die Kapazität stieg um 10,8%, während die Auslastung um 0,8 Prozentpunkte auf 63,2% stieg. Die Überkapazität in der Branche bleibt weiterhin eines der größten Bedenken und macht eine Erhöhung der Raten außerordentlich schwierig. Die Fluggesellschaft passte dementsprechend die Kapazitäten der Nachfrage im ersten Halbjahr 2014 an. In Passagierflugzeugen wurde mehr Fracht transportiert, was den vermehrten Einsatz von Boeing 777-300ER Flugzeugen reflektierte. Der Betrieb am neuen Cargo Terminal am Hong Kong International Airport läuft reibungslos und das Cargo Terminal bietet seine Dienste nun auch Airlines außerhalb der Cathay Pacific Gruppe an.

Die Gruppe führt die Modernisierung der Flotte fort. In den ersten sechs Monaten des Jahres wurden fünf neue Maschinen ausgeliefert: zwei Boeing 777-300ER, zwei Airbus A330-300s und ein Airbus A321-200 (für Dragonair). Zwei Boeing 747-400 Passagiermaschinen wurden in dieser Zeit außer Dienst gestellt. Als Teil eines Transaktionspaketes zwischen The Boeing Company und Cathay Pacific aus dem Jahr 2013 werden sechs 747-400F Frachtmaschinen an die Boeing Company zurück verkauft. Vier dieser Maschinen wurden bereits geparkt und bis Ende 2016 werden alle sechs Maschinen aus der Flotte ausscheiden. Im ersten Halbjahr 2014 hat Cathay Pacific darüber hinaus die beschleunigte Stilllegung von elf Airbus A340-300 Maschinen geplant. Vier dieser Airbus-Flugzeuge werden bis Ende 2015 die Flotte verlassen, die verbleibenden sieben Maschinen folgen bis Ende 2017. Zum 30. Juni 2014 hielt Cathay Pacific eine Flugzeugbestellung von 90 Maschinen, die bis Ende 2024 ausgeliefert werden sollen. In der zweiten Hälfte des Jahres 2014 erhalten Cathay Pacific und Dragonair elf neue Flugzeuge. Zwei davon wurden bereits im Juli dieses Jahres ausgeliefert, zwei weitere sind für Ende August geplant. Vier Boeing 747-400 Passagiermaschinen werden bis Ende des Jahres ausgemustert, zwei davon haben bereits im August die Flotte verlassen.

Im März 2014 hat Cathay Pacific neue Passagierflüge nach Doha und Newark aufgenommen und Flüge nach Manchester (im Dezember 2014) und Zürich (im März 2015) verkündet. Darüber hinaus wurden die Frequenzen nach Chicago, Los Angeles und Osaka erhöht. Die Flüge nach Abu Dhabi, Karachi und Jedda wurden gestrichen, dafür jedoch wurden die Flugpläne zu anderen Destinationen im Mittleren Osten verbessert. Dragonair hat Flüge ins Streckennetz nach Denpasar-Bali und Penang aufgenommen und die Frequenzen auf anderen Strecken erhöht. Im Frachtbereich hat Cathay Pacific die Verbindung nach Mexiko-City mit Guadalajara zusammengelegt und die Frequenz von zwei auf drei wöchentliche Flüge erhöht. Im März starteten Frachtflüge nach Columbus in den USA. Calgary in Kanada wird im Oktober 2014 in das Streckennetz aufgenommen.

Neue Business Class, Premium Economy Class sowie Economy Class Sitze sind nun auf allen Boeing 777-300ER Flugzeugen und den Langstrecken-Maschinen Airbus A330-300 verfügbar. Darüber hinaus ist der Einbau der neuen Regional Business Class Sitze fast komplett abgeschlossen. Die Modernisierung der First Class Sitze in den Boeing 777-300ER wird voraussichtlich im März 2015 beendet sein. Dragonair hat ebenfalls mit der Aufwertung seiner Kabinen begonnen und in 23 Flugzeuge bereits Ende Juni 2014 die neuen Business und Economy Class Sitze installiert. Das erste Dragonair-Flugzeug mit der neuen First Class wurde bereits im Februar dieses Jahres in den Dienst genommen. Im ersten Halbjahr 2014 verzeichnete die Gruppe (die das 3 Monate rückständige Air China Ergebnis enthalten) durch Air China einen Verlust. Die Ergebnisse von Air China wurden sowohl durch ein schwieriges Marktumfeld als auch die erheblichen Verluste durch die Abwertung bei der Umrechnung des Renminbi (Währung der Volksrepublik China) negativ beeinträchtigt. Im Juni hat Cathay Pacific eine substantielle Finanzspritze sowie ein Darlehen für Air China Cargo durch die Aktionäre angekündigt. Diese Finanzspritze soll Air China helfen, seine Flotte zu erneuern und die Leistung im Frachtgeschäft zu verbessern.

Cathay Pacific Chairman Christopher Pratt sagte: „Das Marktumfeld sowohl für die Cathay Pacific Gruppe als auch die Airline-Branche im Ganzen bleibt schwierig. Vor allem im Passagiergeschäft sind wir einem starken Wettbewerb ausgesetzt. Das macht es schwierig, den Ertrag aufrechtzuerhalten. Das Frachtgeschäft bleibt wegen der Überkapazitäten problematisch. Auch hier drückt die starke Konkurrenz auf den Ertrag. Positiv ist, dass wir unser Streckennetz und die Verbindungen über Hong Kong kontinuierlich ausbauen. Die hohe Qualität unserer Produkte und unserer Dienstleistungen erhöht die Attraktivität bei Passagieren. Der neue Frachtterminal und die neue Frachtflotte wird es uns auf lange Sicht ermöglichen, erfolgreich im Frachtgeschäft zu konkurrieren. Wir gehen davon aus, dass sich die Geschäfte in der zweiten Hälfte dieses Jahres positiv entwickeln. Unsere Finanzlage bleibt stark und ermöglicht uns – trotz der schwierigen Wettbewerbsbedingungen – die Qualität unserer Produkte und Services aufrecht zu erhalten und unsere langfristigen strategischen Investitionen in das Geschäft fortzuführen. Und wir werden auch in Zukunft den „Weltklasse-Hub“ Hong Kong unterstützen. Stolz macht es uns auch, dass wir im Juli von Skytrax zur „Besten Airline der Welt“ ausgezeichnet wurden. Bereits zum vierten Mal haben wir diese Auszeichnung erhalten, über die die Fluggäste abstimmen“.

Quelle: PM Cathay Pacific