ADV-Jahresstatistik: 2018 weniger innerdeutsche Flüge – mehr Europaflüge

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Foto: Pannock / airportzentrale.de

Von Januar bis Dezember 2018 wurden an den deutschen Flughäfen 244,3 Mio. Passagiere (an+ab) gezählt (+4,1%). Der innerdeutsche Verkehr liegt mit -0,8% unter dem Vorjahresaufkommen. Der Europaverkehr nimmt um +5,9% zu. Der Interkontverkehr wächst um +3,1%. Die gewerblichen Flugbewegungen (+3,9%) halten den moderaten Wachstumstrend.

Die Verkehrsentwicklung im abgelaufenen Jahr war durch den Aufholeffekt gekennzeichnet. Aus dem Airberlin-Tal zu Jahresbeginn kommend, haben die Airlines die Angebotslücken nicht nur geschlossen, sondern das Angebot deutlich ausgeweitet. So sind auch Marktaustritte anderer Airlines nicht in der Statistik ablesbar. Im Gegenteil, die Wettbewerber besetzen sofort die Marktlücken mit eigenen Angeboten und halten den Wettbewerbsdruck hoch.

Mit rund 154,5 Mio Passagieren bildet der Europaverkehr im gesamten Jahresverlauf die stabile Wachstumsbasis. Der Interkontverkehr konnte die Vorhersagen nicht ganz erreichen. Die Airlines konnten hier nicht das gleiche touristische Flugprogramm auflegen wie einst eine Airberlin. Dennoch wächst dieses Segment auf knapp 42,5 Mio Passagiere. Der innerdeutsche Luftverkehr kann die AB-Lücke nicht ganz schließen und ist rückläufig. Zum Teil fehlende konkurrierende Angebote lassen die Preise steigen und die Verkehrsnachfrage ausweichen.

Das Wachstum in den Bewegungen liegt mit +3,9% auf einem deutlich höheren Niveau als erwartet, ein Indiz für den intensiven Angebotswettbewerb der Airlines. Es ist aber auch ein Signal an die Politik, die Flughafeninfrastrukturen in Deutschland dem seit Jahren nachhaltigen Wachstum bedarfsgerecht anzupassen.

Luftfracht – Cargo-Aufkommen bleibt im zweiten Halbjahr hinter den Erwartungen
Im Jahresverlauf wächst die Cargo-Tonnage mit +1,4% (an+ab) auf 4.964.630t. Auch hier liegt die Wachstumskurve der Ausladungen mit +2,2% höher, als die der Einladungen mit nur +0,7%. Ein negativer Entwicklungspfad zeigt sich seit der zweiten Jahreshälfte. Die Cargo-Entwicklung als Früh-Indikator für die konjunkturelle Entwicklung lässt auf eine Phase des weiterhin verlangsamten Wachstumstempos schließen.

Quelle: PM ADV